Ein Sensorfußboden für den Pflegebereich

SensFloor ist ein textilbasiertes großflächiges Sensorsystem, das unter dem Bodenbelag installiert wird. Es kann Personen erkennen, die über den Boden laufen und zwischen Schritten und einem Sturz unterscheiden. SensFloor ermöglicht eine Vielzahl von Applikationen im Bereich Pflege und betreutes Wohnen.

Einleitung

Demenzkranke stellen je nach Grad ihrer Erkrankung hohe Anforderungen an Ihre Betreuer, da zu den reinen Pflege- und Versorgungsleistungen oft noch das erschwerte Beaufsichtigen kommt, z.B. bei starkem Bewegungsdrang oder zusätzlichen Erkrankungen, von denen eine Sturz- oder Selbstverletzungsgefahr ausgeht. Das SensFloor System, lässt sich leicht dem jeweiligen Pflegeszenario und den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Patienten anpassen und erleichtert so die Pflege und Beaufsichtigung von dementen oder sturzgefährdeten Patienten. Ziel ist es, die Betreuer zu entlasten und gleichzeitig auch schwierigen Patienten mehr Freiheit zu geben, so dass letztlich auf eine Sedierung oder Fixierung verzichtet werden kann.

Sensfloor Prinzip

Das Prinzip des SensFloor Systems ist in Abb. 1 [[wysiwyg_imageupload:470:]]gezeigt. Läuft eine Person über den Boden, werden Sensorsignale erzeugt und drahtlos zum Empfänger übertragen. Dieser verarbeitet die Signale aus den Sensormodulen und kann daraus die Bewegungsrichtung der Personen, die über den Boden laufen berechnen und sogar einen Sturz erkennen und entsprechend Licht schalten oder Alarm geben. 

Abb. 2 zeigt das SensFloor Underlay während einer Installation in einer betreuten 2-Zimmer Wohnung. Ausgiebige Alterungstests und Analysen sichern eine hohe Langzeitstabilität des Systems. Die extrapolierte Lebensdauer liegt bei mehr als 15 Jahren. Durch das Verlegen des Underlays und des Bodenbelags mit einer doppelseitigen Klebefolie ist außerdem eine partielle Reparatur im Notfall möglich. Der Empfänger kann 230V-Verbraucher direkt schalten, Alarme über die Rufanlage leiten oder auch Daten an den Stationsrechner weitergeben. Als besonders hilfreich für den Pflegebereich hat sich eine Signalsäule erwiesen, die im Gang montiert wird und dort über verschiedenfarbige Lampen Bewegung im Zimmer, Bad, Sturz oder die Deaktivierung des SensFloor Systems anzeigt. So erkennt der Betreuer mit einem Blick, in welchem Zimmer gerade Unterstützung gefragt ist. [[wysiwyg_imageupload:471:]]

SensFloor Anwendungen

Die folgenden Applikationen werden vom SensFloor unterstützt und sind in Abb. 3 dargestellt: Zugangskontrolle an der Eingangstür (1), Aktivitätsmonitoring: z.B. wie lange ist eine Person im Badezimmer (2), Anschalten von Orientierungslicht sobald eine Person den Boden betritt (3); Bettsensor zum Erkennen von Schlafbewegungen (4); Sturzdetektion durch Mustererkennung (5); Steuern automatischer Türen (6); automatisches Abschalten gefährlicher Geräte (7); Einbruchalarm, wenn Schritte in einem leeren Zimmer am Fenster beginnen (8). Die Steuerung von Licht und der Heizung zum Energiesparen wird ebenfalls unterstützt. 

Die Entwicklung des SensFloor System wird unterstützt vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter FKZ-Nr.: 16SV3936[[wysiwyg_imageupload:472:]]