von Carola Höß (Einrichtungsleiterin im Heinrich-Held-Haus)

Das Heinrich-Held-Haus in Essen Überruhr ist eine Altenhilfeeinrichtung mit 80 Plätzen. Davon sind 70 Plätze für pflegebedürftige Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung und erheblichen somatischen Erkrankungen, geistiger Beeinträchtigung und Demenz, psychischen Erkrankungen und geistiger Beeinträchtigung, multimorbiden Erscheinungsbildern und Mehrfachdiagnosen vergeben. Menschen, die Pflege nach einer Sucht bedürfen, werden ebenfalls betreut. Außerdem leben in unserer Einrichtung 10 Bewohner*innen ohne vorgenannte Beeinträchtigungen.

Leitmotiv der Gesundheitsförderung

Gemeinsame Bewegung macht Spaß und hält fit - Foto: privat

Gemeinsame Bewegung macht Spaß und hält fit – Foto: privat

Unter dem Leitmotiv „ZusammenLeben gestalten“, finden diese 80 Bewohner*innen in wohnlicher Atmosphäre ein Zuhause. Menschliche Zuwendung, sinnstiftendes Miteinander und eine hohe Lebensqualität, unter größtmöglicher Selbstbestimmung und optimaler medizinischer Versorgung, ist unser Auftrag. Mit insgesamt 103 Mitarbeiter*innen erfüllen wir diese Aufgabe.

Im Jahr 2018 kam die AOK auf uns zu und bot im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung ein Projekt für die Mitarbeiter*innen des Heinrich-Held-Hauses an. Handlungsfelder aus den Bereichen Ernährung, Mobilität, psychosoziale Gesundheit, Gewaltprävention, Entspannung, Pausengestaltung und Super-/Fallsupervision standen dabei im Vordergrund.

Umsetzung der Gesundheitsförderung

Zunächst wurde eine interne Steuerungsgruppe mit Teilnehmern aus allen Bereichen der Einrichtung als Multiplikatoren in den jeweiligen Bereichen gegründet. Diese Steuerungsgruppe trifft sich alle 3 Monate um Bedarfe, Ideen und Ergebnisse aus vorangegangenen Modulen zu besprechen und anschließend in den einzelnen Bereichen zu installieren. Zu erwähnen sei hier noch, dass alle Aktivitäten, die den Mitarbeiter*innen guttun, an unsere Bewohner*innen weitergegeben werden.

Hier eine Auflistung der gelebten Gesundheitsstruktur im Heinrich-Held-Haus:

  • 12 ausgebildete Ergo-Scouts, die im Alltag darauf achten, dass ein rückenschonendes Arbeiten umgesetzt wird
  • 1 Rückenbeauftragte in hausübergreifender Funktion
  • 1 Deeskalationstrainerin vor Ort
  • Entwicklung einer offenen Gesprächskultur, um eine zum negativen veränderte Stimmung unmittelbar bearbeiten zu können
  • Hausübergreifende Seelsorge für Mitarbeiter*innen- und Bewohner*innen-Belange
  • Hohe Selbstreflexion der Mitarbeiter*innen
  • Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen für physische und psychische Überlastung
  • Lebensphasenorientierte Dienstplangestaltung
  • Regelmäßige Bewegung während der Pausen
  • Darreichung von Obstkörben für die Teams
  • Quartalsmäßige Angebote zum geselligen Beisammensein (Brunch/Grillen) als Arbeitszeit
  • Autogenes Training und Raucherentwöhnungskurse während der Arbeitszeit
  • Vielfältige Möglichkeiten der Pausengestaltung (Thermo-Spa, Relax-Sessel, Kicker, Sportgeräte, Entspannungsliege, gemütliche Außenbereiche, Spaziergänge an der Ruhr)

Ergebnisse der Gesundheitsförderung

Da das gesamte Team des Heinrich-Held-Hauses an dem Projekt beteiligt war, kam es zu einer enormen Nachhaltigkeit. Es besteht ein fortwährender Prozess der Achtsamkeit untereinander. Bereits eingeführte Maßnahmen werden regelmäßig evaluiert, neue Ideen, z. B. die des Treppen-Tags, werden idealerweise von den Mitarbeiter*innen selbständig eingeführt. Die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden ist ein Tagesordnungspunkt in jeder Teamsitzung.

Die Mitarbeiter*innen sind dafür sensibilisiert, nicht nur auf ihre eigene Gesundheit zu achten, sondern auch auf das Wohlergehen ihrer Kolleg*innen. Es existiert ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)-Board, an dem alle Aktivitäten/Fortbildungen bezüglich des BGM’s bekannt gegeben werden. So gibt es, genau wie für unsere Bewohner*innen, auch für Mitarbeiter*innen einen Wochenplan, in dem vermerkt wird, wann in welcher Gruppe welche Aktivität durchgeführt wird.

Aufgrund der konsequenten Teilnahme, Durchführung und internen Weiterentwicklung dieses Projektes, durften die Mitarbeiter*innen im Oktober 2021 den Gesundheitspreis der AOK sehr stolz entgegennehmen. Von diesem, mit 5.000,00 EUR dotierten Preis, konnten im Jahr 2022 drei Fortbildungen finanziert werden. Außerdem konnten vor Ort und während der Arbeitszeit Hand-und Fußmassagen sowie einige der oben genannten Mitarbeiter-Events finanziert und umgesetzt werden. Des weiteren konnte eine finanzielle Unterstützung für die jeweiligen Weihnachtsfeiern der einzelnen Bereiche im Jahr 2022 erbracht werden. Somit können wir uns, Dank des Projektes, als eine „GESUNDE PFLEGEEINRICHTUNG“ bezeichnen.

Der Artikel ist in der Ausgabe 01/2023 zu finden.

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