von Klaus Eder

Im Rahmen des durch Studierende der Hochschule Landshut durchgeführten Projekts wurden das Hygienemanagementsystem DIN EN 14065 und das Gütezeichen RAL 992/x analysiert und gegenübergestellt. Das allgemeine Ziel der Studie ist es, herauszuarbeiten welches System am Markt die besseren Ergebnisse liefert.

Hoher Anspruch an Hygiene in Pflege- und Altenheimen

Insbesondere im Pflege- und Altenheim ist die sensorische und hygienische Sauberkeit der aufbereiteten Textilien von hoher Relevanz. Erlangt wird die geforderte Hygiene im Verlauf des Waschzyklus mittels chemischer und physikalischer Verfahren, sowie der Vermeidung der Rekontamination im weiteren Aufbereitungsprozess.

Zur Gewährleistung der Hygiene setzen Textilpflegebetriebe i.d.R. entsprechende Hygienemanagementsysteme ein. Die bekanntesten Regelwerke zur Sicherstellung der Hygiene in Wäschereien sind die DIN EN 14065 (RABC-Hygienemanagementsystem) und das RAL-Gütezeichen 992/2-4 für sachgemäße Wäschepflege.

Welches System liefert die besseren hygienischen Ergebnisse?

Im Rahmen der Studie wurden Hygiene-Prüfberichte von verschiedenen Wäschereien aus den Jahren 2014 bis 2017 eingefordert und die Einhaltung der Grenzwerte an Merkmalen wie beispielsweise durch die Textilien, Oberflächen und Personal überprüft. Die Grenzwerte ergeben sich aus den einschlägigen Vorschriften wie z.B. des Robert Koch Instituts.

Einhaltung der Grenzwerte in der Aufbereitung

Die Einhaltung der Grenzwerte für feuchte Ware, Personal sowie Oberflächen zeigt, ob und wo im Aufbereitungsprozess Schwachstellen vorhanden sein könnten. Hier lieferte das RAL-System teilweise die besseren Ergebnisse. Es war im Zeitverlauf und in der Einzelbetrachtung eine Verbesserung der EN-14065-Betriebe erkennbar, da viele Betriebe das Managementsystem aufgrund einer Initiative des DTV erst 2014 eingeführt hatten.

Für den Kunden relevant: Ergebnisqualität – trockene Textilien

Für den Kunden einer Wäscherei ist jedoch die Ergebnisqualität, d.h. die „Hygiene“ die in der Einrichtung „ankommt“ am bedeutsamsten. Bei der trockenen Ware sind insgesamt 709 Stichproben von EN-14065 und 944 Stichproben von RAL enthalten.

Prozentual liegen beide Systeme sehr nahe beieinander. EN-14065 liegt insgesamt bei 94%, RAL bei knappen 96% Grenzwerteinhaltung. Im Rahmen dieser Stichprobe kann festgestellt werden, dass der Kunde Textilien erhält die überwiegend den mikrobiologischen Anforderungen entsprechen. Eine zeitbezogene Betrachtung zeigt eine Verbesserung beider Systeme im betrachteten Zeitraum.

Zwei Systeme – ein Ergebnis

Die Ergebnisse der Systeme RAL und EN 14065 unterscheiden sich kaum. Der Kunde erhält hygienisch einwandfreie Textilien. Schlussendlich ist die Einhaltung der Grenzwerte in der Verantwortung der Betriebe und steht nicht unter Einfluss der RAL und EN-14065-Prüfberichte. Deswegen können keine pauschalen Schlussfolgerungen gezogen werden, ob RAL oder EN-14065 das bessere System darstellt. Es ist wichtig, ein Hygienemanagementsystem nicht nur auf dem Papier hervorweisen zu können, sondern es auch im Betrieb zu leben.

Kurzinfo

Klaus Eder

Klaus Eder

Der Artikel ist in der Ausgabe 01/2019 zu finden.

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