In Zeiten des Fachkräftemangels wird Berufsbekleidung als weicher Faktor immer wichtiger, um Arbeitskräfte zu gewinnen. Bei der Beschaffung müssen die Entscheider viele Faktoren im Blick haben.

Gerade noch hat sie Frau Meier im Krankenbett aufrecht hingesetzt und ihr beim Trinken geholfen. Nun klingelt Herr Orlowski und benötigt Hilfe beim Weg in die Dusche. Und der Verband von Frau Yalcin muss gleich auch noch gewechselt werden. So oder so ähnlich sieht er aus, der Berufsalltag von Beschäftigten im Pflegebereich. Zu jeder Tages- und Nachtzeit kümmern sie sich um das Wohl der alten Menschen und vollbringen dabei körperliche und mentale Höchstleistungen. Doch mangelt es in der Gesellschaft häufig am Respekt: Sei es bei den Arbeitsbedingungen oder bei der Bezahlung.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Pflegebranche aktuell stark unter dem Fachkräftemangel leidet. Mit Geld oder der Aussicht auf geregelte Arbeitszeiten locken die Arbeitgeber die begehrten Fachkräfte. Ein Faktor jedoch wird dabei häufig unterschätzt, obwohl er für die Pflegekräfte sehr wichtig ist: die Berufsbekleidung. „Arbeitgeber, die ihren Angestellten bequeme und hochwertige Kleidung zur Verfügung stellen, erweisen ihnen Respekt – und erhöhen ihre Chancen beim Werben um die begehrten Pflegekräfte enorm“, sagt Frank Dondajewski, Produktmanager beim Kölner Berufsbekleidungshersteller BP – Bierbaum-Proenen. Das 1788 gegründete Unternehmen BP ist bekannt für innovative Berufsbekleidungs-Konzepte, unter anderem für Heil- und Pflegeberufe. Dondajewski steht in engem Austausch sowohl zu den Pflegekräften als auch zu den Einrichtungen; er kennt beide Seiten und weiß, wovon er spricht.

Vielfalt an Passformen

Worauf kommt es bei der Auswahl von Berufsbekleidung im Pflegebereich an? „Zunächst einmal sollte die Kleidung sehr leicht und bequem sein und die typischen Bewegungsabläufe der Beschäftigten unterstützen“, erklärt Dondajewski. Deswegen ist es wichtig, dass die Kleidung den Menschen auch wirklich passt – ganz gleich, ob Frau oder Mann, klein oder groß, dünn oder eher kräftig gebaut. BP hat daher unter dem Slogan „Weil jede*r anders ist“ ein modulares Baukastensystem für Hosen und Oberteile entwickelt, das eine Vielfalt an Passformen bietet.

Ein weiteres Auswahlkriterium ist das Design der Kleidung: Sie soll gut und professionell aussehen, denn sie spiegelt das Selbstbewusstsein und den Stolz der Beschäftigten auf ihre gesellschaftlich so wichtige Arbeit wider. Zugleich wird die Berufsbekleidung damit zur Visitenkarte eines jeden Seniorenheims. „Um Teams in einem einheitlichen Look und dennoch individuell ausstatten zu können, sollte die Kleidung zudem mit einem durchdachten Farbkonzept punkten, das viele Kombinationsmöglichkeiten zulässt“, sagt BP-Experte Frank Dondajewski. „Das erzeugt ein Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Teams und strahlt positiv nach außen aus.“

Der Materialmix macht‘s

Um Teams in einem einheitlichen Look und dennoch individuell ausstatten zu können, sollte die Kleidung zudem mit einem durchdachten Farbkonzept punkten.

Um Teams in einem einheitlichen Look und dennoch individuell ausstatten zu können, sollte die Kleidung zudem mit einem durchdachten Farbkonzept punkten. – Foto: BP – Bierbaum-Proenen

Ein extrem bedeutsamer Aspekt ist die Hygienewäsche-Tauglichkeit der Kleidung. Wie wichtig diese ist, hat sich zuletzt in der Corona-Pandemie gezeigt. Wenn Berufsbekleidung regelmäßig industriell gewaschen und hygienisch wiederaufbereitet wird, ist das für das Material ein echter Härtetest.

Damit die Kleidung diesen Belastungen Stand hält, verwenden Hersteller von Berufsbekleidung für Heil- und Pflegeberufe in der Regel einen Materialmix aus unterschiedlichen Fasern. „Das Ziel dabei ist, einerseits den Anforderungen der Hygienewäsche und andererseits den Bedürfnissen der Trägerinnen und Träger gerecht zu werden, die mindestens genauso wichtig sind.“

Baumwolle punktet mit einem angenehmen Trageverhalten, trocknet gut und bringt Luftigkeit mit. Das ist für die Beschäftigten, die ständig in Bewegung sind, ein extrem wichtiger Aspekt. Synthetische Fasern wie Polyester bringen derweil Stabilität, Farbstofferhalt und eine Pflegeleichtigkeit in den Materialmix. Spezielle Stretchfasern sorgen für ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit.

Ein Punkt, der zunehmend eine Schlüsselrolle bei der Auswahl von Berufsbekleidung im Pflegesektor spielt, ist die nachhaltige Herstellung. Tendenziell lässt sich sagen: Je größer eine Einrichtung ist, desto mehr Wert wird auf eine nachhaltige Produktion der Berufsbekleidung gelegt. Wird die Berufsbekleidung im Rahmen einer Ausschreibung vergeben, ist eine sozial und ökologisch verträgliche Herstellung häufig Grundvoraussetzung.

Beim Thema Nachhaltigkeit gilt BP als Vorreiter der Branche und wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung in einer Studie ausdrücklich für sein Engagement für eine sozial und ökologisch verantwortungsvolle Produktion gelobt. „Unser größter Beitrag zur Nachhaltigkeit ist aber die Qualität und die Langlebigkeit der Kleidung“, sagt Frank Dondajewski. „Das spart wertvolle Ressourcen. Außerdem bezieht sich der Anspruch nicht nur auf Stoffe, Garne und Materialien, sondern reicht bis zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der C02-Emissionen.“

Der Artikel ist in der Ausgabe 02/2023 zu finden.

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