von Moritz Schäpsmeier für den DTV e. V.
Keine Frage: wir befinden uns in einer herausfordernden Zeit. Die Bewältigung der Corona-Krise hat für uns alle nach wie vor Priorität. Doch übergeordnet sehen wir uns mit zwei elementaren Krisen konfrontiert, für die wir Lösungen finden und umsetzen müssen. Es handelt sich zum einen um eine weltweite Klimakrise, die das Überleben kommender Generationen auf unserer Erde in Frage stellt und dringenden Handlungsbedarf signalisiert. Zum anderen befinden wir uns in Deutschland in einer demografischen Krise. Es wachsen in unserer Gesellschaft nicht genug junge Menschen heran, um den Bedarf an Nachwuchskräften auch nur annähernd zu decken. Es gibt derzeit kaum eine Branche, die nicht elementar von Personalsorgen betroffen ist, ganz besonders auch das Gesundheitswesen und dabei im aktuellen Brennpunkt die Pflege.
Der Weg ist das Ziel
Um andere Menschen zu pflegen, braucht man engagierte Pflegekräfte mit großer Empathie und Einsatzbereitschaft. In einer alternden Gesellschaft brauchen wir mehr davon. Daher müssen wir die Pflege stärken, unterstützen und wertschätzen. Dieses muss unsere Gesellschaft leisten und wir müssen es sichtbar machen.
Sicherlich leben wir in einer Wettbewerbsgesellschaft. Wettbewerb ist notwendig und ein wesentlicher Erfolgsfaktor unserer sozialen Marktwirtschaft. Wettbewerb darf aber als bestimmender Faktor einer Gesellschaft nicht die völlige Oberhand gewinnen. Auch einer Marktwirtschaft müssen Werte zugrunde liegen. Als Gegenspieler des reinen Wettbewerbs müssen soziale Aspekte aufrecht gehalten und gefördert werden: Menschlichkeit, Gemeinsamkeit, Solidarität, Moral und Verlässlichkeit. Schon vor der Pandemie hatten diese Werte Einzug gehalten in Unternehmens- und Führungsleitlinien. Gerade der Pflegesektor kann hier mit gutem Beispiel vorangehen.
Insbesondere die alltägliche Anerkennung leistet einen wichtigen Beitrag zur Zufriedenheit am Arbeitsplatz. In der wertschätzenden Mitarbeiterführung wird es darum gehen, dem kostbaren Gut des (knappen) Mitarbeiters einen entsprechenden Umgang geprägt von Wertschätzung zukommen zu lassen. Es erscheint geradezu logisch, die gesellschaftliche Stoßrichtung hier aufzunehmen und das gegenwärtig zunehmende Verlangen nach umweltbewusstem Handeln aufzugreifen. Ökologisches Handeln wird somit einen großen Einfluss haben auf unsere Qualität als Arbeitgeber. Die kommenden Generationen werden ihren künftigen Arbeitgeber sehr intensiv dahingehend bewerten, inwiefern er zur Bekämpfung der Klimakrise beiträgt. Nachhaltiges Handeln wird zur Bedingung sine qua non des erfolgreichen Arbeitgebers.
Signale setzen
Die Gewährleistung einer zuverlässigen Erfüllung der Aufgaben in der Pflege erfordert Signale. Das betrifft die Ausstattung des Personals in besonderem Maße. Es hat sich herausgestellt, dass es wenig sinnvoll für ein Unternehmen ist, gewaltige Beträge ins Arbeitgebermarketing zu investieren, um dann an Cent-Beträgen beispielsweise für eine angenehme Berufskleidung zu sparen. „Kleider machen Leute“ ist keineswegs eine leere Floskel. Was in anderen Bereichen wie der Bahn oder dem Flugverkehr mit entsprechender Berufskleidung gelungen ist, wird auch in der Pflege gelingen. Die Kleidung, die wir tragen, beeinflusst nachweislich unser Denken und Handeln – mit Wirkung auf andere Personen und das eigene Selbstwertgefühl und Selbstbild. Studien belegen, dass für weit über die Hälfte Arbeitskleidung ein Zeichen der Wertschätzung ist.
Die Ausstattung mit Dienstkleidung stellt dabei längst mehr als ein einheitliches Erscheinungsbild dar. Es „entprivatisiert“ eine Einrichtung nicht, sondern professionalisiert. Und es entlastet die Mitarbeiter von dieser Verantwortung und stellt sicher, dass mehr Engagement in die Pflege selbst hineingebracht werden kann. Zusätzlich sichert die Versorgung durch einen professionellen Dienstleister kontinuierlich alle Qualitätsansprüche, die in dem sensiblen Umfeld der Pflege gelten.
Wer die Gedanken von Anerkennung, Sozialprestige und ökologischer Nachhaltigkeit mit den in Pflegeeinrichtungen geforderten hohen Hygienestandards bei der Bereitstellung von Dienstkleidung vereinbart, gelangt mit seinen Mitarbeitern auf einen zukunftsweisenden Weg. Anerkennung beginnt mit dem Erkennen.
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Der Artikel ist in der Ausgabe 02/2021 zu finden.