Hauseigene- und Bewohnerwäsche geht durch viele Hände, bevor sie wieder hygienisch gereinigt an die Bewohner herausgegeben wird. Insbesondere, wenn im eigenen Haus gewaschen wird, gilt es eine Vielzahl von Schritten zu beachten, die einen tadellosen Wäschekreislauf ausmachen. Infektionsketten dabei zu vermeiden, sollte jederzeit die höchste Priorität haben.

Die Hygiene-Expertinnen: Doris Klapf (links) und M. Christine Klöber im Interview

Die Hygiene-Expertinnen: Doris Klapf (links) und M. Christine Klöber im Interview – Foto Doris Klapf: Scheiblecker, ÖBB; Foto Christine Klöber: Klasse Wäsche

Die akademische Expertin in der Hygiene Doris Klapf und die staatlich geprüfte hauswirtschaftliche Betriebsleiterin und Beraterin M. Christine Klöber erklären im Interview, dass neben einem durchdachten Hygienekonzept und der effizienten Nutzung der eigenen Räumlichkeiten ein gut geschultes Personal der Schlüssel zum Erfolg ist.

Der Kreislauf der Wäsche

Bereits bei der Abholung auf dem Zimmer gibt es für das Personal viele Dinge zu beachten, die das Risiko der Verbreitung von Erregern durch den Umgang mit potenziell infektiöser Wäsche minimieren. “Oft liegt es in den Händen des Pflegepersonals, die Wäsche auf den Zimmern vorzusortieren und für den Transport fertig zu machen”, erklärt Klöber. “Oftmals ist dieses überhaupt nicht für den Umgang mit Wäsche geschult – das birgt nicht nur Risiken für die Gesundheit aller Beteiligten, auch die Wäschestücke können darunter leiden”, reklamiert die Klasse Wäsche Expertin. “Jeder Wäschesack sollte richtig vorsortiert, nicht zu voll beladen und problemlos mit einem Knebelverschluss verschließbar sein”, unterstreicht Klöber. “Das erleichtert dann auch den ordnungsgemäßen Umgang beim Aufladen für den Abtransport der Schmutzwäsche. Die oft schweren Säcke sollten nämlich unter keinen Umständen aufgeworfen oder gestaucht werden, da hierbei potenzielle Infektionserreger im Raum verteilt werden können”, erklärt die Expertin für Hauswirtschaft und verweist dabei auf die DGUV 203-084.

Danach sollte die Wäsche sofort in die Wäscherei transportiert werden. “In der oftmals feuchten Wäsche vermehren sich Erreger rasend schnell. Je kürzer die Liegezeit, desto geringer ist das Risiko einer Infektion von Bewohnern oder Personal”, so der Hinweis des Expertenteams. Wagen mit unreiner und reiner Wäsche sollten sich auf ihren Transportwegen außerdem niemals kreuzen.

In der Wäscherei sollte demnach der Waschprozess so schnell wie möglich in Durchlademaschinen stattfinden. “Eine räumliche Trennung der Wäscherei in rein und unrein ist entscheidend, die Waschmaschinen sollten hierbei als einzige Schnittstelle genutzt werden”, empfiehlt Klapf. Informationen zu baulichen Voraussetzungen geben bspw. die ÖGHMP und das RKI heraus. Für den Waschprozess sollte je nach Textilie immer ein desinfizierendes (bestenfalls chemo-thermisches) Programm gewählt werden. Dabei müssen die Herstellerangaben des Waschmittels berücksichtigt werden. Entsprechende Produkte finden sich beim RKI und dem VAH. Für die richtige Dosierung sollte stets eine Dosieranlage verwendet werden.

Nach dem Wasch-, Trocknungs- und Finish-Prozess ist die Wäsche unmittelbar im jeweiligen Fach einzusortieren und bis zur Ausgabe staub- und schmutzdicht zu lagern. Der Transportwagen sollte außerdem zum Schutz der Wäsche mit einer Husse abgedeckt werden.

Geschultes Personal und Händehygiene als Garant für hygienische Sicherheit

Auf die Frage nach dem entscheidenden Kriterium bei der Vermeidung von Infektionsketten ist Doris Klapf sich sicher: “Egal welcher Schritt im Wäschekreislauf betrachtet wird, der wichtigste Faktor, um auch alle Sicherheitsvorkehrungen zu beherzigen, ist eine korrekt ausgeführte Händehygiene und ein gut geschultes Personal, dem alle Mittel an die Hand gegeben werden, um einen guten Job zu machen”.

Hierzu ist laut der Expertin für Risikozertifizierung mit Schwerpunkt Hygiene ein auf die Bedürfnisse der Einrichtung zugeschnittenes Hygienekonzept mit vordefinierten Standards notwendig. Dabei müsse auch unbedingt die persönliche Hygiene beachtet werden. “Handwaschplätze innerhalb der Wäscherei sind unerlässlich, genauso wie das idealerweise Vorhandensein und die Nutzung einer Schleuse für das Personal. Damit das Team für Risiken und Eigenhygiene sensibilisiert ist und immer auf dem Laufenden bleibt, sollten regelmäßig Schulungen durchgeführt werden, deren Inhalte in Teambesprechungen im Bewusstsein aller Teammitglieder verankert werden. Der berüchtigten Betriebsblindheit kann man auf diesem Wege vorbeugen”, erklärt Klapf.

Audits und Hygieneüberprüfung durch Klasse Wäsche

Trotz all der hilfreichen Theorie sind sich die beiden Hygieneexpertinnen bewusst: “Bei den wenigsten Pflegebetrieben wurde beim Bau darauf geachtet, dass die räumlichen Bedingungen den aktuellen Standards entsprechen. Wir haben es oft mit gewachsenen Betrieben zu tun, die auf die ein oder andere Art improvisieren müssen, um den hygienischen Anforderungen gerecht zu werden.

Mit Klasse Wäsche bieten wir Hygiene-Audits an, bei denen wir uns vor Ort ein Bild von den Betrieben machen und gemeinsam mit der Hausleitung Lösungen für Probleme erarbeiten. In vielen Fällen lassen sich mit Workarounds Bedingungen schaffen, die an die Goldstandards herankommen. Auch bei allen anderen Fragen rund um das Thema Wäsche und Sauberkeit steht Klasse Wäsche gern beratend zur Seite.”

Die volle Kontrolle im eigenen Haus

“Verlässt man sich auf externe Dienstleister, gibt man immer auch ein Stück Kontrolle aus der Hand. Garantierte Sicherheit lässt sich nur erreichen, wenn man Einblick in jeden Arbeitsschritt hat – einer von vielen Vorteilen der Wäscherei im eigenen Haus. Wer für die Zukunft planen will, sollte sich definitiv mit dem Konzept einer Inhouse-Wäscherei auseinandersetzen.

Neben Hygiene und Wäschequalität wirkt sich die Inhouse-Wäscherei positiv auf die Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und sogar die Umwelt aus. Generell macht sie den eigenen Betrieb – besonders in Krisenzeiten – unabhängiger und flexibler”, so die Empfehlung des Experten-Duos. “Wir informieren mit Klasse Wäsche nun schon seit über 10 Jahren Betriebe im DACH-Raum rund um die Themen Hygiene und Sauberkeit mit Experten aus allen relevanten Bereichen. Das Konzept der hauseigenen Wäscherei hat sich während dieser Zeit langfristig immer als die beste Option herausgestellt.”

Der Artikel ist in der Ausgabe 01/2023 zu finden.

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