von Michael Haupt (Geschäftsführer Medi Talents GmbH)

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Der Mangel an Nachwuchskräften stellt eine der größten Herausforderungen für die Pflege dar, da lt. Statistik bis zum Jahr 2030 ca. 500.000 Vollzeitkräfte in der Pflege fehlen.

Jüngste Umfragen in Pflegebetrieben zeigen, dass der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter bei stationären Pflegeheimen meist bei über 40 Jahren liegt. In den kommenden Jahren gehen davon einige in Rente, ohne dass neue Pflegekräfte nachkommen.

In diesem Artikel beleuchten wir diese aktuelle Problematik und geben Ihnen eine Lösung mit, wodurch Sie es schaffen können, regionale Schülerinnen und Schüler vom Pflegeberuf zu überzeugen.

Das Hauptproblem: Die Vorurteile in der Gesellschaft

Ein Aspekt sind Vorurteile, die durch dritte Personen wie Eltern, Bekannte und Freunde gestreut werden, wie z. B. die Annahmen, dass die Pflege körperlich übermäßig belastend, schlecht bezahlt und mit geringen Aufstiegsmöglichkeiten verbunden ist.

Auch groß angelegte Marketing-Kampagnen vom Bund haben nachhaltig nicht dafür gesorgt, dass diese Vorurteile verringert werden und dass dieses Bild der Pflege in der breiten Gesellschaft ankommt.

Soziale-Medien verschlimmern die Problematik

Jugendliche nutzen soziale Medien – das ist kein Geheimnis. Das Problem dabei ist nur, dass auf gängigen Plattformen Pflegeberufe selten positiv, geschweige denn überhaupt erwähnt werden.

Das führt dazu, dass der Pflegeberuf gar nicht ins Interessenfeld rutscht und so eine spätere Berufswahl anderweitig getroffen wird.

Der demografische Wandel verstärkt die Problematik

Im Jahr 2000 sind rund 576.000 junge Menschen in Deutschland in eine Ausbildung gestartet, im Jahr 2023 waren es nur noch 479.000. Das entspricht einem Rückgang von 17 %. Diese extreme Entwicklung bekommt auch die Pflege zu spüren.

Eine Statistik von Mednic sagt, dass sich der Bedarf an neuem Pflegepersonal bis zum Jahr 2030 stärker erhöht als erwartet. Im Jahr 2030 fehlen lt. Mednic über 180.000 Pflegekräfte.

Wir zeigen Ihnen Lösungsvorschläge, die in der Praxis dafür sorgen können, dass Sie als Pflegebetrieb wieder mehr Auszubildende für sich gewinnen.

Die erste Idee: Vorurteile in der Gesellschaft aufräumen

Foto: Medi Talents GmbH

Der erste Ansatz zielt darauf ab, die Vorurteile aufzuräumen, die bei jungen Menschen gegenüber dem Pflegeberuf herrschen.

Dafür ist es ratsam, direkt in die Schulen zu gehen und an den jeweiligen Berufs-Orientierungstagen mit einer erfrischenden Botschaft die Pflege als “den Beruf der Zukunft” vorzustellen. Es kann z. B. eine Pflegekraft direkt vor Ort von Ihrem Alltag erzählen, um so herrschende Vorurteile auszuräumen.

Gleichzeitig sollten kurze Videos aus der Pflege gezeigt werden, die jeweils ein bestimmtes Vorurteil behandeln und das Gegenteil beweisen.

Vorteil der Idee: Kostengünstig können Sie die Schüler direkt 1:1 erreichen und mit ihnen in Interaktion treten.

Die zweite Idee: Mittelgroße Influencer für sich nutzen

Je nach Größe und Reichweite Ihres Unternehmens kann es sinnvoll sein, mittelgroße Influencer zu buchen, um sog. Influencer-Azubi-Kampagnen zu starten.

Der große Vorteil ist, dass Sie über die Influencer die direkte Möglichkeit haben, die passende Zielgruppe zu erreichen.

Mittelgroße Influencer können über Agenturen gebucht werden, die sämtliche Informationen über die Follower der Influencer bereithalten. So können Sie sich den Influencer aussuchen, der zu Ihrer Kampagne passt und Ihre Region abdeckt.

Solche Influencer Posts und Storys sind bei einer Größe bis 100.000 Follower schon ab 250 € – 1.000 € zu haben.

Mit einer Landingpage können Sie die interessierten Schüler anschließend auf Ihren Betrieb aufmerksam machen und dank Online-Marketing anschließend mit weiteren Kampagnen bespielen.

Vorteil der Idee: Hohe Reichweite durch die jeweilige Influencer-Strategie, wodurch das Unternehmen als modern angesehen wird.

Fazit für Sie

Es lässt sich festhalten, dass es mehrere Wege gibt, um Schüler von Ihnen als Arbeitgeber für die Ausbildung zu überzeugen.

Wichtig ist hierbei, dass Sie gemeinsam mit Personen, die sich mit der Zielgruppe auskennen, Wege finden, die zu Ihnen als Unternehmen sowie der Region passen, um wirklich nachhaltig Auszubildende zu gewinnen.

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