Naturgemäß ist der Übergang von der eigenen Häuslichkeit in eine Seniorenresidenz nicht leicht. Geliebte Kleinigkeiten werden schmerzlich vermisst. Jedoch nicht in der Belia Seniorenresidenz in Wattenscheid, denn hier schenken die Mitarbeiter*innen „Glücksmomente“.

Das Los hat die beiden einander zugeteilt: Küchenhilfe Frau Südbrack und Bewohnerin Frau Brakopp. Die Aufgabe lautet, der demenziell erkrankten Dame eine Freude zu machen – einen „Glücksmoment“ zu bescheren. Leichter gesagt als getan: Was könnte sich die alte Dame wünschen? Die Wohnbereichsleitung weiß Rat: Frau Brakopp knabbert für ihr Leben gerne Salziges. Als Frau Südbrack der Bewohnerin Zwiebelringe und Jumpys von Chipsfrisch überreicht, fällt sie ihr um den Hals und fragt, woher sie wisse, dass sie diese so liebt!?

Frau Hoschke + Frau Dambrowske

In der Belia Seniorenresidenz werden regelmäßig Glücksmomente verschenkt, die allen Beteiligten sichtlich guttun. – Fotos: Belia Seniorenresidenz Wattenscheid

Zugehört, lautet die Antwort. In der Belia Seniorenresidenz in Wattenscheid setzte das Team den Unternehmensnamen Belia – besser leben im Alter – wortwörtlich um. Jenseits des hektischen Tagesgeschehens machten die Mitarbeiter*innen den Bewohnern mit der Aktion „Glücksmomente“ eine kleine (große!) Freude. „Ach, dass ihr daran gedacht habt“, war die häufigste Reaktion der Bescherten. „Oft ist die Wertschätzung des Wunsches genauso wichtig wie seine Erfüllung“, sagt Einrichtungsleiterin Gabriele Schmidt. „Allein das Zuhören und Wahrnehmen der Herzenswünsche setzt Zugewandtheit und Interesse an der Person voraus. Das leben wir in unserem Haus täglich.“

Die Kolleg*innen aus Wattenscheid beließen es aber nicht beim Zuhören – sie gingen in die Umsetzung. Die Herzenswunsch-Tandems wurden vorab ausgelost. Die Tandem-Partner*innen der Residenz kamen aus allen Funktionsbereichen: von der Küche über die Reinigung bis zur Haustechnik waren alle mit dabei. Im nächsten Schritt galt es, die Herzenswünsche zu erfahren und umzusetzen. Viele kleine Aktionen kamen so zustande. Aber mehr: „Durch die Kommunikation und das Zusammenrücken zwischen Bewohner und Mitarbeiter entstand plötzlich eine engere Bindung und neue Freundschaft“, resümiert Einrichtungsleiterin Gabriele Schmidt. „Zudem waren die Mitarbeiter unglaublich bewegt über die tollen Reaktionen der Bewohner. Wir haben erlebt, dass auch „einfach nur“ Kleinigkeiten wichtig sind.“

Die Wattenscheider Glücksmomente

Pflegedienstleiterin (PDL) Frau Mommer-Glowa und die stellvertretende PDL Frau Braunsteiner haben gemeinsam in der Küche für Frau Filohn und Frau Quink Reibekuchen gebraten. Für Frau Filohn ein besonderer Moment, weil sie wegen ihres Sauerstoffgerätes ihr Zimmer nur noch ungern verlässt. Doch die frischen Reibekuchen lockten sie heraus.

Küchenleiter Herr Romaker erfuhr von Bewohnerin Frau Grebe, dass sie schon lange in keinem Geschäft mehr war. Also ging Herr Romaker mit Frau Grebe spazieren und besuchte in Wattenscheid einen REWE-Supermarkt. Dort konnte sie sich ihren lang ersehnten Ziegenkäse und Milch kaufen.

Bewohnerin Frau Keinhörster aus dem Demenzbereich genoss bei strahlendem Sonnenschein ein Eis mit Einrichtungsleitung Gabriele Schmidt. Frau Schmidt erfragte im Vorfeld von der Tochter, welche Sorte ihre Mutter am liebsten isst.

Bewohnerin Frau Ruhrus hatte den Wunsch, nach langer Zeit das Grab des verstorbenen Ehemannes zu besuchen. Auszubildende Frau Yilmaz erfüllte ihr diesen Wunsch.

Bewohner Herr Senger liebt es, `Mensch ärgere Dich nicht` zu spielen. Diesen Wunsch erfüllt ihm Herr Neumann aus der Reinigung sehr gern.

Frau Scheffler-Pelkner wünschte sich, nach Jahren wieder an einem Gottesdienst in der Kirche teilzunehmen. Pflegehelferin Frau Moritz begleitete sie dabei.

Bewohnerin Frau Schneider wünschte sich sehnlichst eine richtige Pizza mit einem kühlen Bier. Die langjährige Pflegehelferin Frau Fimiani ließ sich das nicht zweimal sagen.

Frau Dambrowske, Teamleiterin Reinigung/Wäscherei und Herr Hanxleden, Haustechniker, erfüllten den Bewohnerinnen Frau Hoschke (101 Jahre) und Frau Langner den Wunsch, den Baldeneysee in Essen zu besuchen. Zur Erfrischung gab es für alle ein Eis.

Auch mit Frau Aniol aß Frau Dambrowske ein Eis. Nach einigen „Überredungsanläufen“ genoss sie den gemeinsamen Eisbecher umso mehr.

Und auch Bewohnerin Frau Petersen und Pflegehelferin Frau Benkhal gönnten sich gemeinsam ein Eis.

Sichtbarkeit und Wertschätzung

Fotos: Belia Seniorenresidenz Wattenscheid

Fotos: Belia Seniorenresidenz Wattenscheid

Vermeintliche Kleinigkeiten zu bemerken, bei den Bewohner*innen sowie bei den Mitarbeitenden, ist Kern der Belia-Philosophie. „Familiär, regional, leidenschaftlich“ lautet das Selbstverständnis des Unternehmens. Und familiäre, persönliche Strukturen werden von den Führungskräften vorgelebt. Von Zeit zu Zeit erleben die Menschen in den Residenzen den Geschäftsführer Andreas Anspach im Kasack in der Pflege – denn um zu wissen, wo es die Belianer*innen drückt, erfährt er die Pflege vor Ort am besten selbst.

Die Bewohner*innen stehen bei Belia an erster Stelle. Das ist nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern wird in den Häusern mit vielen kreativen Aktionen gelebt. Sei es der Schalke 04-Fanclub in der Gelsenkirchener Einrichtung, der wöchentliche Besuch eines kleinen REWE-Marktes in der Mönchengladbacher Residenz oder der Wittener Chor „Belia Golden“ – alles dreht sich darum, was die Senior*innen in den Belia-Residenzen wünschen und brauchen.

Frau Schmidt + Frau Pfeiffer 4

Fotos: Belia Seniorenresidenz Wattenscheid

Dementsprechend sind die Führungskräfte der Häuser angehalten, „sichtbarmachende“ Aktionen durchzuführen, für die Senior*innen wie auch für die Teams. Die Wattenscheider „Glücksmomente“ sind nur ein Beispiel für kreative Ideen, die bei Belia schon in der Konzeptphase auf fruchtbaren Boden fallen.

Das große Unternehmen mit seinen xxx Mitarbeitenden wie eine Familie zu führen, ist eine Herausforderung. Belia ist kein kleiner Betreiber mehr: 18 Seniorenresidenzen, Hausgemeinschaften und Tagespflege-Einrichtungen sind in Betrieb, weitere vier werden folgen. Trotz der Größe herrscht ein Arbeiten auf Augenhöhe, mit den Führungskräften und Mitarbeiter*innen untereinander sowie den Bewohner*innen und Angehörigen. Nahbarkeit, Wertschätzung und Sichtbarkeit aller Belianer ist ausgegebenes Ziel der Geschäftsführung.

Kurzinfo

Logo: Belia-Seniorenresidenzen

Logo: Belia-Seniorenresidenzen

Belia betreibt Seniorenresidenzen, Hausgemeinschafts- und Tagespflegeeinrichtungen im Ruhrgebiet und am Niederrhein. Alle Einrichtungen verfügen über eine gute Anbindung, eine lebendige Infrastruktur und eine moderne Architektur.

Belia Seniorenresidenzen GmbH
Schmalhorn 13
29308 Winsen (Aller)
www.belia.de
kontakt@belia.de
bewerbung@belia.de

Geschäftsführung:
Michael Burmester und Andreas Anspach

Der Artikel ist in der Ausgabe 01/2023 zu finden.

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