Wo drückt der Schuh im Unternehmen? BGW: Hohe Krankenstände, starke Fluktuation – Auch Kleinbetriebe können herausfinden, woran es hakt
In vielen Betrieben läuft es nicht immer rund. Beschäftigte sind unzufrieden, häufig krank oder wechseln bald wieder die Stelle. Was könnten die Ursachen sein? Während viele Großunternehmen auf professionelle Beratung zurückgreifen, fällt es kleinen und mittleren Betrieben oft schwer, die Probleme aus eigener Kraft anzugehen. Doch auch für sie gibt es einfache und wirkungsvolle Instrumente, teilt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) mit.
Hoher Personalausfall, häufige Mitarbeiterwechsel, schlechtes Betriebsklima – das sind deutliche Anzeichen dafür, dass irgendetwas im Betrieb nicht stimmt. Die Ursachen können vielfältig sein: etwa krank machende Arbeitsbedingungen, körperlich anstrengende Arbeit, Über- oder auch Unterforderung, mangelnder Informations- und Kommunikationsfluss, Zeitnot, Hetze und Stress. Viele Mitarbeiter reagieren auf solche Belastungen mit körperlichen oder psychischen Erkrankungen wie Rückenschmerzen, Hautkrankheiten, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Sucht, Depression oder Burnout.
Die BGW, bei der knapp sieben Millionen Beschäftigte in rund 600.000 Unternehmen und Einrichtungen aus dem Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich gesetzlich unfallversichert sind, beobachtet diese Entwicklung in vielen Branchen, vor allem aber – angesichts des zunehmenden Personalmangels und des demografischen Wandels – in der Alten- und Krankenpflege. Hier sind Krankenstände und Fluktuation zum Teil überdurchschnittlich hoch. „Das Problem vieler Unternehmen ist, dass sie nicht wirklich wissen, wo genau der Schuh drückt“, weiß Matthias Wilhelm von der BGW. „Dies ist jedoch die Voraussetzung dafür, etwas verändern zu können.“
Um herauszufinden, woher Belastungen und Unzufriedenheit rühren – aber auch um zu sehen, was gut läuft im Unternehmen – lohnt es sich, die Mitarbeiter als Experten in eigener Sache einzusetzen. Mit ihrer Hilfe können Bereiche identifiziert werden, in denen Veränderung gefragt ist. Die Unternehmensführung muss allerdings bereit sein, Kritikpunkte ernst zu nehmen und konstruktiv darauf einzugehen.
Die BGW bietet ihren versicherten Unternehmen – gleich welcher Größenordnung – dafür ein einfaches Analyse-Instrument namens „BGW asita“ an. „asita“ steht für „Arbeitssituationsanalyse“. In kurzen Workshops, die von neutralen Moderatoren geleitet werden, können Unternehmen ab acht Mitarbeitern Belastungsschwerpunkte und Schwachstellen aufspüren und Lösungsideen erarbeiten. „Unsere Erfahrungen sind sehr positiv“, betont Matthias Wilhelm. „Unternehmen, die BGW asita genutzt haben, berichten über zufriedenere, motiviertere Mitarbeiter und eine verbesserte Kommunikation.“
Kurzinfo
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege - BGW
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