Wer auf die Anforderungen in der Pflege flexibel reagiert, kann seinen Bewohnern optimale Betreuung bieten. Mit Klingelanlagen von gestern lassen sich die Aufgaben von morgen nicht lösen.

Pflege-Weiterentwicklungsgesetz, Flexibilisierung der Pflege, alternative Pflege- und Betreuungskonzepte, Pflegestandards und Pflege-TÜV – dies sind nur einige Schlagworte, die umschreiben, wie den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnet werden soll.

Die geforderte Flexibilisierung der Pflegeeinrichtungen stellt die Verantwortlichen vor neue Herausforderungen. Das klassische Alten- und Pflegeheim mit einer gesunden Mischung aus Bewohnern der Pflegestufen null bis drei plus sieht sich mit der Tatsache konfrontiert, dass die Nachfrage im Bereich der Pflegestufen null bis zwei stark nachlässt, da diese Klientel aufgrund des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes eher die ambulanten Angebote nutzt und erst bei hohem Pflegebedarf in die stationäre Pflege wechselt. Viele Pflegeeinrichtungen möchten dem Wunsch ihrer potenziellen Kunden entsprechen und neben der vollstationären Dauerpflege auch alternative Pflege- und Betreuungsformen anbieten. Flexibilisierung ermöglicht individuelle Pflegekonzepte

Moderne Kommunikationstechnik kann durch eine flexible Systemarchitektur und intelligente Schnittstellen sichere Lösungen realisieren. Wenn zum Beispiel der nicht pflegebedürftige Ehepartner eines Pflegeheimbewohners in der Nähe seines Ehepartners bleiben und lediglich Hotelleistungen der Einrichtung in Anspruch nehmen möchte, kann die gewünschte Notruffunktion durch einfache Konfigurationsänderung der Rufanlage realisiert und per Telefonnetz auf Angehörige oder eine Notrufzentrale geleitet werden. So ist eine klare Trennung von Hotel- und Pflegeleistung zu gewährleisten.

Prozessoptimierung bedeutet dabei nicht weniger Zuwendung für den Einzelnen, sondern Verbesserung notwendiger Abläufe sowie die verantwortungsvolle und ressourcenschonende Verteilung der Lasten auf viele Schultern. In diesem Sinne soll Kommunikationstechnik die Pflegeprozesse unterstützen.

Je mehr Fachkräfte spezialisiert sind, desto besser muss ihr Einsatz strukturiert sein

Qualifiziertes Personal zu finden wird immer schwieriger, gleichzeitig schreitet die Spezialisierung in der Pflege voran. Ob Präsenzkraft, Alltagsbegleiter, gerontopsychiatrische oder medizinische Fachkraft – jeder hat seine spezifischen Aufgaben und Abläufe. Verbunden damit ist einerseits die spezielle Ausbildung der Pflegekräfte, andererseits erfordert es eine neue Ablauforganisation in den Einrichtungen. Aufgrund der Spezialisierung ist nicht mehr jede Pflegekraft auf der Station für alles zuständig und man benötigt eine klare Strukturierung der Aufgaben und Zuständigkeiten, um einen optimalen Personaleinsatz zu gewährleisten.

Wenn z. B. ein desorientierter Bewohner den sicheren Bereich der Einrichtung verlässt, kann das eingesetzte Desorientierten-Fürsorgesystem dies erkennen und einen Alarm an die zuständige Präsenzkraft melden, die durch geeignete Ansprache den Bewohner in Sicherheit bringt. Der Alarm eines Medizingerätes, z.B. eines Infusiomaten oder eines Beatmungsgerätes, wird dagegen nur an die speziell ausgebildete Pflegefachkraft geleitet. Diese Funktion lässt sich mit modernen Kommunikationssystemen durch eine nach Zuständigkeiten der Pflegekräfte differenzierte Rufnachsendung realisieren. Die Unterscheidung wird durch eine personalisierte Anwesenheitsfunktion erreicht. Das heißt, die Rufanlage erkennt, welche Pflegekraft in welchem Raum ist und welche Meldungen und Alarme ihr zugeordnet sind. Dementsprechend werden nur diejenigen Meldungen an sie weitergeleitet, die für sie relevant sind.

Basis hierfür ist ein Anwesenheitstaster mit integriertem RFID-Leser. Er kann berührungslos und somit hygienisch mit einem in einer Karte oder einem Schlüsselanhänger integrierten RFID- chip bedient werden. Dabei werden Daten an die Rufanlage übergeben, die anhand der dort hinterlegten Profile die Steuerung der Rufnachsendung übernimmt.

Damit Flexibilisierung und Prozessoptimierung nicht zu Lasten der Pflegequalität geht, hat der Gesetzgeber eine weitreichende Dokumentationspflicht eingeführt. Auch wenn in der stationä- ren Pflege heute noch keine Abrechnung von Einzelleistungen üblich ist, wird dies wohl mittelfristig kaum zu vermeiden sein. Pflegeleistungen einzeln und möglichst in Echtzeit – also direkt nach der Erbringung – zu dokumentieren, ist in der ambulanten Pflege und auch im Ausland schon tägliche Praxis. So berechtigt der Wunsch nach einer nachprüfbaren, revisionssicheren Dokumentation auch ist, ohne technische Unterstützung ist die Leistungserfassung am Bewohnerbett aus zeitlichen Gründen kaum zu realisieren.

In einer Kombination von RFID und Pflegedokumentationsprogramm werden die personalisierten Ruf- und Anwesenheitsdaten über eine Schnittstelle an die Pflegedokumentation weitergegeben, dort mit den Bewohnerdaten ergänzt und auf einem mobilen Endgerät bereitgestellt. Hierauf sind nicht nur die relevanten Daten des betreffenden Bewohners zu sehen, sondern auch die zu verrichtenden Tätigkeiten. Die Pflegekraft kann nun aus den hinterlegten Pflegemaßnahmen die jeweilige Aktivität auswählen, den Status verändern oder Kommentare eintragen. Die Daten werden direkt in die Pflegedokumentation übernommen.

Mehr Information unter www.esser-systems.de und www.ackermann-clino.de

Kurzinfo

Novar GmbH a Honeywell Company

+49 2137 17-600

http://www.ackermann-clino.de

Pflegeeinrichtungen vertrauen bei Kommunikationsanlagen seit über 40 Jahren auf die Traditionsmarke Ackermann, deren Geschäftsfeld innovative Kommunikations- und Sicherheitslösungen sowie Brandschutz umfasst.

Halten Sie sich auf dem Laufenden!

Unser Newsletter ist exklusiv für Einkauf und Management von Senioreneinrichtungen und Trägergesellschaften gedacht und erscheint quartalsweise. Melden Sie sich jetzt an!

Seniorenheim-Magazine 02/2023 und 01/2024