Seniorenheime profitieren von Homecare-Leistungen 

Qualifizierte Homecare-Mitarbeiter unterstützen und entlasten die Arbeit von Pflegekräften in Senioreneinrichtungen

Frage: Welche Aufgaben haben Homecare-Unternehmen?

Stefanie Hafer, SIEWA: Sie beraten und unterstützen mit speziell ausgebildeten Homecare-Mitarbeitern die Patienten in der selbständigen Anwendung erklärungsbedürftiger Hilfsmittel und Produkte. Diese Versorgung  findet zumeist im häuslichen Umfeld statt und hilft Menschen, die aufgrund einer chronischen oder akuten Erkrankung auf Unterstützung angewiesen sind. Oft handelt es sich hierbei um Patienten, deren verkürzter Aufenthalt im Krankenhaus eine professionelle häusliche Versorgung erfordert –  im Anschluss an die in der Klinik begonnene Therapie. 

Homecare-Unternehmen kümmern sich auch um eine termingerechte und diskrete Belieferung mit den benötigten Materialien. Der begleitende Grundsatz lautet: ambulant vor stationär. Für die Patienten bedeutet das eine hohe qualitative Versorgung nach ihren individuellen Bedürfnissen – und das in der Regel in den eigenen vier Wänden, die auch in einem Seniorenheim sein können. Dabei geht es uns Homecare-Dienstleistern immer auch um die ganzheitliche Betrachtung des Patienten. So kann mitunter ein Therapiefeld durch den Einsatz von Produkten aus einem anderen Therapiefeld besser versorgt werden. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Durch den Einsatz von Trinknahrung können z. B. Wundheilungsprozesse gefördert werden. 

Frage: Was sind die entscheidenden Kompetenzen eines Homecare-Dienstleisters?

Stefanie Hafer: Neben sozialer Kompetenz und Einfühlungsvermögen unseren Patienten gegenüber ist die fachliche Kompetenz unserer Mitarbeiter  in den einzelnen Indikationsgebieten besonders wichtig. Wir arbeiten in der Regel mit examiniertem Fachpersonal, das sich ständig zu den von uns angebotenen Therapiefeldern, Stoma-, Inkontinenz- und Wundversorgung, enterale und parenterale  Ernährungstherapien sowie Tracheostomaversorgung, fort- und weiterbildet. Gerade bei multimorbiden Patienten ist das Verständnis und Know-how im Zusammenhang der einzelnen Fachbereiche ein wesentlicher Aspekt. Dieser Ansatz ist auch besonders wichtig, wenn mit dem Hausarzt eine Therapie zu besprechen ist, die sowohl effektiv als auch kostengünstig sein muss. Neben der fachlichen Kompetenz zählt auch das logistische Know-how. Denn was nützt die beste Versorgung, wenn sie den Patienten nicht erreicht. Eine weitere entscheidende Kompetenz liegt im Abrechnungssystem mit den Krankenkassen. Aufgrund unserer derzeitigen Kassenlandschaft ist es wichtig, dass ein Homecare-Dienstleister genauestens über die Aspekte Abrechnung, Verordnung etc. Bescheid weiß. 

Frage: Welche Vorteile bieten Homecare-Unternehmen den Patienten?

Stefanie Hafer: Neben einer umfassenden Homecare-Versorgung aus einer Hand mit Beratung, Betreuung und Belieferung tragen die Dienstleistungen von Homecare-Unternehmen dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zu verbessern. Wer z.B. als Stomaträger von SIEWA betreut wird, kann einen besonderen Service in Anspruch nehmen: die Maßanfertigung von Stomaplatten, damit entfällt für den Patienten das umständliche Anpassen und zeitraube Zuschneiden jeder einzelnen Basisplatte. 

Frage: Wie unterstützen Homecare-Unternehmen Einrichtungen wie Seniorenheime im Alltag?

Stefanie Hafer: Im Idealfall beginnt die Beratung während des Klinikaufenthalts. Bereits vor der Entlassung der Patienten nach Hause, nehmen wir in Abstimmung mit ihm und den Angehörigen Kontakt zu der Einrichtung und den Pflegekräften auf. Wir schulen alle Beteiligten kompetent im Umgang mit den Hilfsmitteln und Produkten, um nach der Entlassung aus der stationären Klinik-Betreuung Unsicherheiten zu vermeiden. Neben den persönlichen Besuchen -unseres Außendienstmitarbeiters steht den Kunden und Pflegekräften – zusätzlich auch eine persönliche telefonische Beratung und Betreuung im SIEWAInnendienst zur Seite. 

Frage: Was ist der Unterschied zum Pflegedienst? 

Stefanie Hafer: Die Homecare-Versorgung ist Bestandteil einer ärztlich verordneten Therapie und mit der Anwendung von erklärungsbedürftigen Hilfsmitteln verbunden. Sie ist daher nicht mit der häuslichen Pflege zu verwechseln. Die Betreuung von Patienten mit Leistungen der Grund- und Behandlungspflege übernehmen die Mitarbeiter von Pflegediensten bzw. in Seniorenheimen bei Bedarf die Pflegekräfte. -SIEWA arbeitet bei der Versorgung der Patienten immer in enger Zusammenarbeit mit Ärzten und Pflegekräften zusammen und -berät alle Beteiligten bei der Auswahl, Anwendung und dem Umgang mit den benötigten Hilfsmitteln und Produkten. 

Frage: Wo sehen Sie Optimierungsmöglichkeiten in der Zusammenarbeit mit Einrichtungen? 

Stefanie Hafer: Die Erstellung von Dokumentationen ist immer wieder ein Thema, an dem wir arbeiten. Unsere Mitarbeiter sind bereits mit modernster Technik ausgestattet, um jede Handlung beim Patienten kurzfristig zu dokumentieren. Idealerweise sollte die Dokumentation als Informationsfluss für alle Beteiligten genutzt werden. Ein Austausch und Fluss an Informationen zeitnah und kompetent sichert eine optimale Versorgung des Patienten.

Frage: Sehen Sie im Homecare-Bereich eine wachsende Nachfrage nach professionell-vernetzten Versorgungslösungen?

Stefanie Hafer: Unbedingt!  Hier kommt auch wieder der Homecare-Grundsatz: „ambulant vor stationär“ zum Tragen. Durch die steigende Anzahl an Patientenentlassungen aus den Kliniken zu einem sehr frühen Zeitpunkt steigen auch der fachliche sowie der organisatorische Anspruch an beratendem und betreuendem Personal im Homecare-Bereich. 

Vorschaufoto: iceteastock – Fotolia

Kurzinfo

Coloplast GmbH SIEWA Homecare

+49 40 46862–0

http://www.siewa-homecare.de

Als selbstständiger Homecare-Bereich der Coloplast GmbH bietet SIEWA Coloplast Homecare als Dienstleister professionelle Unterstützung in beratungsintensiven Indikationsbereichen - bundesweit.

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