Mitarbeitergespräche als modernes Führungsinstrument

Warum gewinnen Mitarbeitergespräche einen immer höheren Stellenwert?
Interview mit Ina Welk vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

„Mitarbeitergespräche gewinnen nicht nur als Führungsinstrument an Bedeutung, sondern bieten die Grundlage für eine moderne Personalentwicklung. Voraussetzungen für den Erfolg von Mitarbeitergesprächen sind eine Vertrauens- und Respektbasierte Kommunikationskultur im Unternehmen und qualifizierte Führungskräfte mit kommunikativer Kompetenz“.

Wer profitiert von Mitarbeitergesprächen?

„Von den Mitarbeitergesprächen profitieren das Unternehmen (z.B. Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit, Informationssammlung über vorhandene Qualifikationen, Identifikation von geeigneten Mitarbeitern, z.B. im Rahmen der Führungskräfteentwicklung und Umsetzung von strategischen und operativen Unternehmenszielen durch aktive Einbindung der Mitarbeiter), der Vorgesetzte („Führen mit Zielen“, Stärkung der Vertrauensbasis, Kennenlernen der Mitarbeiter, aber auch als Information über mögliche Anzeichen von Unzufriedenheit im Team, Veränderung der Belastungssituation oder als Ursachenanalyse für Fehlzeiten) und der Mitarbeiter (Aufbau einer Vertrauensbasis zum Vorgesetzten, perspektivische Orientierungsmöglichkeit im Unternehmen im Sinne einer Karriereplanung und Chance zur aktiven Beteiligung an Veränderungsprozessen“.

Wann wird ein Mitarbeitergespräch geführt?

„Die Anlässe, ein Mitarbeitergespräch zu führen, sind vielfältig. Zum einen gibt es anlassbezogene Gespräche, die zeitnah aus einer akuten Situation heraus geführt werden müssen (z.B. bei Fehlverhalten, Konflikten oder bei Kritikanlässen) und zum anderen sog. institutionalisierte Gespräche wie z.B. das jährliche Zielvereinbarungsgespräch.“

Wie können sich Führungskräfte auf die Gespräche professionell vorbereiten?

„Die Grundlage jeder Gesprächssituation ist die Vorbereitung, und zwar für den Gesprächsführenden und den Gesprächsteilnehmer, eine strukturierte Durchführung und eine sorgfältige Nachbereitung (Dokumentation) anhand von festgelegten Regeln, Inhalten und Zielen. Die Gesprächsstruktur unterstützt z.B. eine hausintern erarbeitete Checkliste und/ oder ein verbindlicher Gesprächsleitfaden. Die ermöglicht eine Nachvollziehbarkeit, z.B. um Veränderungen in der Leistungserbringung oder im Verhalten in Folgegesprächen zu bewerten.

Um sich der Herausforderung Mitarbeitergespräch zu stellen ist eine Schulung der Führungskräfte in Bezug auf Grundlagen der Kommunikation, Kommunikationsmodelle, Gesprächsführung, Gesprächstechniken, sowie Kenntnis arbeitsrechtlich relevanter Inhalte, z.B. für ein Abmahnungsgespräch.

Das Mitarbeitergespräch als ein Baustein der Kommunikation hat das Ziel, dass die Botschaft des Gesprächsführenden (Sender) vom Gesprächsteilnehmer (Empfänger) genau so verstanden wird wie es gemeint ist“.

Wo gibt es Schwierigkeiten Mitarbeitergespräche erfolgreich zu führen?

„Die häufigsten Stolpersteine die das angestrebte Ergebnis des Mitarbeitergespräches beeinflussen ist die Vermischung der Sach- und Beziehungsebene, die fehlende Vorbereitung (z.B. das Fehlen von Fakten, eine fehlende Gesprächsstruktur („roter Faden“) und eine nicht ausreichende Dokumentation. Wichtig ist es auch, die gesetzten Gesprächsziele im Fokus zu behalten“.

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Ina Welk

Pflegemanagerin

Leitung Zentrales Pflege-Center (ZPC)

Brunswiker Str.10/ Haus 31

24105 Kiel

ina.welk@uksh.de

 

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