Der Wirtschaftssektor Gesundheit und Soziales ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Dies zeigen Zahlen der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), der gesetzlichen Unfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen dieser Branchen. Die Anzahl der versicherten Personen stieg seit dem Jahr 2001 um 35 Prozent.
Waren damals rund 480.000 Betriebe mit gut fünf Millionen Versicherten bei der BGW registriert, so zählte die BGW-Statistik im Jahr 2009 knapp 600.000 Betriebe (plus 25 Prozent) und fast sieben Millionen Versicherte (plus 35 Prozent). Die in dieser Zahl enthaltenen Arbeitnehmer und selbstständigen Unternehmer (zusammen knapp 5,8 Millionen) machen mehr als ein Siebtel aller Erwerbstätigen in Deutschland aus; die Übrigen sind im Wesentlichen ehrenamtlich tätige Versicherte. „Die Entwicklung der letzten acht Jahre zeigt, dass es sich bei den Branchen Gesundheit und Soziales um einen dynamischen Wachstumssektor handelt“, so BGW-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Stephan Brandenburg. „Er bietet ein beträchtliches Beschäftigungspotenzial, das sich künftig noch weiter vergrößern wird. Eine der wesentlichen Herausforderungen in den kommenden Jahren wird es sein, genügend qualifiziertes Personal für die vielen Heil-, Pflege- und Betreuungsberufe zu finden – und die dort bereits tätigen Kräfte zu halten. In vielen dieser Berufe ist aufgrund der starken Arbeitsbelastungen die Aussteigerquote überdurchschnittlich hoch. Die BGW hilft den versicherten Unternehmen mit branchenspezifischen Präventionsprogrammen, diese Belastungen zu reduzieren.“
Versicherte Unternehmen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich
Bei der BGW sind alle Unternehmen und Einrichtungen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich gesetzlich unfallversichert, die von privaten oder frei gemeinnützigen Trägern betrieben werden. Es zählen beispielsweise alle Arzt-, Zahnarzt-, Tierarzt- und therapeutischen Praxen dazu, ebenso alle Apotheken und Krankenhäuser, die nicht in öffentlicher Trägerschaft sind. Im sozialen Sektor sind es etwa Kindertagesstätten, Alten-, Jugend- und andere Heime, ambulante Pflegedienste, soziale Beratungsstellen, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und viele mehr. Außerdem sind bei der BGW Friseurbetriebe versichert.
Starker Zuwachs bei Tageseinrichtungen für Kinder
Zuwächse gab es in den meisten Bereichen. Die Zahl der Tageseinrichtungen für Kinder zum Beispiel verdoppelte sich fast, was mithin auf Tagesmütter zurückzuführen ist, die sich in den letzten Jahren selbstständig gemacht haben. Apotheken und Heime entwickelten sich indes entgegen dem allgemeinen Trend rückläufig. Die größten Arbeitgeber sind dennoch Heime (über 1,3 Millionen Versicherte), Arztpraxen (rund 775.000 Versicherte) und Krankenhäuser (rund 765.000 Versicherte).
Kurzinfo
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege - BGW
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