Gefahrenquelle Treppe
Treppen werden insbesondere in Gebäuden, die von Rollator- oder Rollstuhlfahrern genutzt werden, immer wieder zu Unfallquellen. In einem Pflegeheim in Bayern kam es in kurzen Abständen zu drei Abstürzen, zwei davon mit tödlichem Ausgang. Eines der Unfallopfer war eine demente Bewohnerin, die mit ihrem Rollstuhl die Treppe hinunterfiel. Auch in einem Grazer Seniorenheim stürzte eine betagte blinde und hörbehinderte Rollstuhlfahrerin eine Treppe hinab.
Für einen Absturz kann es viele Gründe geben: wenn ein Bewohner durch Demenz oder Sehbehinderung die Orientierung verliert, wenn der elektrische Rollstuhl falsch bedient wird oder der Rollator ins Rutschen kommt.
Welche Lösungen gibt es?
Im Evakuierungsfall muss die Treppe frei zugänglich bleiben. Auch für die normale Nutzung darf die Treppenbreite für nicht verringert werden. Absperrpfosten sind seitens der Feuerwehr nicht gestattet. So kommen bauliche Lösungen, die den Zugang zum Treppenabgang versperren, nicht in Frage. Abgesperrte Treppenabgänge schränken in gemischten Wohnbereichen auch Bewohner, die sich frei im Gebäude bewegen möchten, gegebenenfalls ein, wenn die Vorrichtung zum Öffnen nicht sehr niederschwellig funktioniert.
Die sicherste Lösung für demenzkranke Bewohner ist der Verbleib im Zimmer, doch damit wird die Lebensqualität erheblich eingeschränkt.
Aufmerksamkeitsfeld
Für Abhilfe kann da ein sogenanntes Aufmerksamkeitsfeld sorgen. Das besteht aus Kunststoff-Noppenindikatoren, die nach der DIN-Norm 32984 vor der Treppe aufgeklebt werden. Sie machen nicht nur optisch, sondern auch haptisch auf eine Gefahr aufmerksam. Die Ausführung erfolgt in Kunststoffnoppen mit einem Durchmesser von 40 mm und 3 mm Höhe. Das gesamte Aufmerksamkeitsfeld soll nach der DIN-Norm eine Tiefe von 60 bis 90 cm haben.
Geringe Kosten und doppelter Effekt
Die Kosten liegen je nach Laufbreite bei ab 250 Euro.
Diese geringe Investition lohnt sich in jedem Fall, da sich im Sinne der gesetzlichen Vorgaben für Barrierefreiheit nach DIN 32984 vor jeder abwärtsführenden Treppe ein taktiles Aufmerksamkeitsfeld aus Einzelnoppen befinden muss.
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