Expertenwissen im Feld Gartentherapie – Der Zertifikatskurs
„Garten & Gesundheit – Gartentherapie“ an der Universität Rostock setzt Maßstäbe
Wie können gesundheitliche oder psychische Beeinträchtigungen gerade auch älterer Menschen gelindert werden? Die Antwort darauf heißt immer häufiger “durch Gartentherapie“, denn eine intensive Beschäftigung im Garten eignet sich dazu besonders gut. Das Feld Gartentherapie ist in den USA weit verbreitet und auch in Deutschland wollen immer häufiger Einrichtungen Gartentherapie in das eigene Angebot integrieren, doch das geht nur mit geschulten Kräften. Die Universität Rostock leistet Pionierarbeit bei der wissenschaftlichen Weiterbildung von Fachkräften: als erstes universitäres Angebot im norddeutschen Raum wurde dort vergangenes Jahr der eigens entwickelte berufsbegleitende Zertifikatskurs »Garten & Gesundheit – Gartentherapie«, der auch im Fernstudium absolviert werden kann, zum ersten Mal gestartet. Damit hat die Universität offenbar einen Nerv getroffen: die bundesweite Nachfrage war so groß, dass in diesem April voraussichtlich der zweite Kurs beginnen soll und auch in 2015 eine nächste Auflage geplant ist.
Der Kurs besteht aus mehreren Modulen und erstreckt sich über zwei Jahre mit Themenschwerpunkten wie Grundlagen der Gartentherapie; Botanik und Gartenbau; Didaktik und Methoden; praktisches Arbeiten mit Klientinnen und Klienten; Naturheilverfahren – Arzneipflanzen oder auch Gartenplanung & Gartenmanagement. Die aktuellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 23 und 55 Jahren alt, sie kommen aus dem sozialen bzw. dem pädagogischen Bereich, dem medizinischen Feld und aus den grünen Berufen. Alle Teilnehmenden sollen nach den vier Semestern in der Lage sein, gartentherapeutische Maßnahmen aktiv im beruflichen Alltag mit ihren Klienten umzusetzen. So wie Kathrin Schröter: sie arbeitet als Betreuungsassistentin bei der Arbeiterwohlfahrt Rostock. „Das ganze Thema Gartentherapie interessiert mich sehr“, erzählt sie. „Als mir der Flyer der Universität in die Hände fiel, war klar: da will ich mitmachen. Mir geht es darum, meinen beruflichen Horizont zu erweitern und durch das Zertifikat später vielleicht auch in andere Bereiche hinein zu kommen“.
Das Curriculum des Kurses wird von Hochschullehrenden und Expertinnen und Experten aus der Praxis ständig weiter entwickelt, alle Absolventinnen und Absolventen erhalten ein Universitäts-Zertifikat mit insgesamt maximal 45 Leistungspunkten (ECTS). Dr. Kerstin Kosche, Teamleiterin der Wissenschaftlichen Weiterbildung an der Universität Rostock, sieht für das Feld Gartentherapie eine spannende Zukunft: „Da die Inhalte so vielfältig sind und besonders in der Lehre ein hohes Niveau erfordern, planen wir bereits langfristig einen berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Gartentherapie beispielsweise mit einem medizinischem Schwerpunkt zu entwickeln.“
Weitere Informationen unter https://www.uni-rostock.de/weiterbildung/zertifikatskurse/zertifikatsprogramm/ – »Garten & Gesundheit – Gartentherapie«, Kontakt: Claudia Jäger, E-Mail gartentherapie@uni-rostock.de