von Ulrike Jocham (Frau Nullschwelle®, www.die-Frau-Nullschwelle.de)
„Wenn man zu euch kommt, geht man nicht in ein Heim, sondern in eine Familie“, lobte Gertraud Echter-Burkhardt, Vorsitzende des Hospizvereins Kaufbeuren-Ostallgäu, die Arbeit des Steinholzer Pflegeheims Wiltschka bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Neubaus am 05.07.2023. „Mir persönlich ist es wichtig, dass jeder ältere Mensch Würde und Wertschätzung erfährt – und das bis ans Lebensende“, betont Echter-Burkhardt. Diese Würde und Wertschätzung der Pflegeheim Wiltschka GmbH aus dem bayerischen Mauerstetten-Steinholz ist nicht nur u. a. durch das neue Angebot eines Sterbezimmers, dessen Ausstattung der Hospizverein Kaufbeuren-Ostallgäu mit 6.000 € Spende gefördert hat, erlebbar, sondern auch in einer wertschätzenden und die Bedürfnisse von älteren Menschen würdigenden Architektur. Das Wiltschka-Pflegeheim ist bis heute eines der fortschrittlichen Pflegeheime, welche sturzpräventive und barrierefreie Magnet-Nullschwellen von der ALUMAT Frey GmbH auch an allen Terrassen- und Balkontüren vorweisen kann. Und dies nicht nur im 2021 gestarteten Pflegeheim-Neubau mit zusätzlicher Tagespflege. Bereits die erste Wiltschka-Pflegeimmobilie, die 2002 neben dem heutigen Neubau eröffnet wurde, weist schon diese stolperfreien Innovationen, die ebenfalls aus dem Ostallgäu stammen, auf. Bewegliche Magnet-Dichtungen, welche im geöffneten Türzustand komplett eben im Bodenprofil liegen und im geschlossenen Türzustand von Gegenmagneten im Türflügel nach oben gezogen werden, ersetzen unflexible, sturzgefährdende und hinderliche 1 – 2 cm hohe Türanschlagdichtungen. Vornehmlich ältere Menschen und Menschen mit einem intensiveren Pflege- und Assistenzbedarf sind auf diese konsequent niveaugleichen und kantenfreien Übergänge an allen Außentüren unabdingbar angewiesen, um würdevoll, wertgeschätzt und menschlich in Pflegeimmobilien wohnen zu können.
Aktivierende Pflege nur mit Nullschwellen
„Wir haben tatsächlich überall in unserem Altbau und in unserem Neubau Dank der flexiblen Abdichtungstechnik der Magnet-Nullschwelle selbst an den Terrassen- und Balkontüren keine einzige Türanschlagdichtung“, erklärt der Heimleiter des Wiltschka-Pflegeheims Hans-Peter Kraus stolz. Diese stolperfreie und sturzpräventive Fußbodengestaltung ergänzt mit einer bis heute noch herausragenden architektonischen Pflegeimmobilienqualität die Ziele einer aktivierenden Pflege. Unter einer aktivierenden Pflege ist laut dem deutschen Bundesministerium für Gesundheit eine alltägliche Pflegepraxis zu verstehen, die die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit des Menschen fördert und als Hilfe zur Selbsthilfe mehr Selbstbewusstsein vermittelt. „Wir wollen mit einer aktivierenden Pflege nicht permanent Assistenz geben, wir wollen größtmögliche Selbstständigkeit ermöglichen“, so der engagierte Heimleiter und betont: „Architektonisch geht das nicht mit unflexiblen Türanschlagdichtungen, sondern nur mit barrierefreien Nullschwellen. Nur keine Schwelle ist keine Schwelle!“
Türanschläge in der Pflege gebrauchsuntauglich
„1 – 2 cm hohe Türanschlagdichtungen können von den meisten Menschen mit Pflegebedarf nicht selbstständig überwunden werden“, erklärt Hans-Peter Kraus. Egal, ob mit Rollator oder Rollstuhl, vielen fehle hierfür schlichtweg die Kraft, derartige Hindernisse zu bewältigen. „Unsere barrierefreien Magnet-Nullschwellen ohne jegliche Kanten hingegen können von allen unseren Bewohnern selbstständig genutzt werden. Bei uns kann jeder selbstbestimmt und stolperfrei auf alle Terrassen und Balkone gelangen“, so der Heimleiter. Niemand müsse vor der Terrassen- oder Balkontür warten, bis eine Assistenz komme, um beim Überwinden einer Türschwelle zu helfen. Er sei auch kein Freund von Rampen. „Rampen sind wie Krücken. Bei uns leben u. a. Menschen mit MS oder ALS, die Rampen mit bis zu 6 % Neigung (nach DIN 18040) häufig nicht nutzen können. Viele von unseren Bewohnern sind körperlich meist sehr schwach. Manchmal können bereits 1 – 2 % Neigung an Rampen eine zu große Barriere für sie darstellen.“
Architektonische Sturzprävention
Dank der Magnet-Nullschwellen in unserem Alt- und Neubau konnten wir die wichtigste Stolpergefahr verhindern“, so Hans-Peter Kraus. Ältere Menschen haben u. a. häufig Fußheberschwächen. Dabei kann es leicht passieren, dass jemand mit dem Fuß hängen bleibt und stürzt. „Mit unseren Magnet-Nullschwellen kann das nicht passieren“, so Hans-Peter Kraus.
Der Architekt Otto Hartmann vom Architekturbüro Hartmann aus München hat den Neubau des Pflegeheims Wiltschka, das 2022 eröffnet wurde, geplant und die Bauausführung überwacht und begleitet. „Unser Büro verbaut bereits seit 2002 die türanschlagfreien Magnet-Nullschwellen im Bereich des barrierefreien Bauens. Im Pflegeheimbereich haben wir bis heute insgesamt 25 Pflegeheime mit dieser barrierefreien Lösung ausgestattet. Unsere Erfahrungen mit dieser Nullschwelle mit beweglichen Magnet-Dichtungen sind sehr gut. Bei allen unseren bisherigen Einbauten mit dieser Technik handelt es sich um vollkommen mangelfreie Einrichtungen“, berichtet Hartmann. Immer, wenn barrierefreie Türen gefragt seien, würden vom Architekturbüro Hartmann die Magnet-Nullschwellen verbaut werden, z. B. auch in Kindergärten. „Öffentliche Bauten müssen barrierefrei ausgeführt werden, 1 – 2 cm hohe Türanschläge sind in diesem Bereich technisch nicht mehr zugelassen. Die barrierefreie Magnet-Nullschwelle ohne hinderlichen Türanschlag und ohne Stolperfalle funktioniert seit über 20 Jahren aus unserer Erfahrung ausgezeichnet. Für mich gibt es keine andere adäquate technische Möglichkeit“, so der erfahrene Architekt Otto Hartmann.
Höchste sturzpräventive Pflegeimmobilien-Qualität
Unser Architekt Heinrich Abele (†) aus Kaufbeuren schlug uns vor dem Bau unseres heutigen Altbaus aus dem Jahr 2002 die damals noch relativ neue Kaufbeurer Erfindung von der ALUMAT Frey GmbH vor. Diese Lösung ersetzt mit den beweglichen Magnet-Dichtungen die gefährlichen und hinderlichen Türanschläge“, so das Ehepaar Wiltschka. Der Architekt hatte damals bei einem Besuch in einer medizinischen Einrichtung erkannt, wie wichtig für ältere und behinderte Menschen eine echt barrierefreie Zugänglichkeit OHNE FREMDE HILFE auf Terrassen und Balkone ist. „Und wir als Gesundheits- und Krankheitspflegerinnen und -pfleger haben ja im Berufsalltag regelmäßig erlebt, welche immensen Gefahren und Nachteile kleinere und größere Türanschläge für Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf sowie für Pflegekräfte mit sich bringen. Wir wollten es besser machen. Deshalb haben wir uns für die damals neue barrierefreie Magnet-Nullschwelle entschieden. Würde und Wertschätzung für unsere Bewohner bedeuten u. a. für uns, dass wir alles unternehmen, um größtmögliche Selbstständigkeit zu fördern und Stürze zu vermeiden“, erklärt Angela Wiltschka.
Die BFH Fenster und Türen GmbH aus Kempten war im Neubau des Pflegeheims Wiltschka für den Einbau von insgesamt 28 Magnet-Nullschwellen verantwortlich. „Unser Unternehmen hat bei diesem Objekt erstmals die Nullschwellen von ALUMAT verbaut. Wir haben dabei sehr gute Erfahrungen gesammelt und wir sind gerne bereit auch in Zukunft die Magnet-Nullschwellen einzubauen“, erklärt Ramazan Toygar, einer der drei Geschäftsführer von BFH Fenster und Türen. Die erste Montage der Magnet-Nullschwelle sei noch zeitaufwendig gewesen, mit jeder weiteren Nullschwellen-Tür wurde es jedoch immer einfacher. „Die Magnet-Nullschwellen erfordern im Vorfeld eine sorgfältige Planung und eine enge Zusammenarbeit mit allen beteiligten Ausführenden, wie z. B. Baufirma, Abdichter, Estrich- und Bodenleger sowie Fenster- und Türenbauer“, berichtet Toygar. Würde dies beachtet, funktioniere die barrierefreie Lösung ausgezeichnet.
Insgesamt 40 Terrassen- und Balkontüren wurden Anfang 2000 mit den Magnet-Nullschwellen ausgestattet, die seit der Eröffnung des Altbaus nicht nur allen Bewohnenden mehr Lebensqualität bieten, sondern auch allen Pflegekräften den Alltag erleichtern. „Die Wiltschka-Pflegeheim-Architektur sollte von Beginn an den Menschen dienen. Durch die größere Selbstständigkeit der Bewohner, dank der schwellenlosen Übergänge, können die frei werdenden Kapazitäten von unseren Pflegekräften effizient für andere wichtige Aufgabenbereiche eingesetzt werden“, ergänzt Walter Wiltschka.
Pfiffiger Erfindergeist aus Kaufbeuren macht es möglich
„Wir konnten schon zu dieser Zeit die erforderlichen Prüfzeugnisse u. a. für Schlagregendichtheit vorlegen. Somit war der Weg frei, das Pflegeheim Wiltschka mit unseren Magnet-Nullschwellen ohne gefährliche Türanschlagdichtung auszustatten“, berichtet die Geschäftsführerin Claudia Rager-Frey, von der ALUMAT Frey GmbH aus Kaufbeuren. „Mein Vater Harry Frey (†) hat die weltweit erste schlagregendichte Nullschwelle mit beweglichen Dichtungen an Hauseingangstüren und an Terrassen- und Balkontüren erfunden.“ Zu Beginn der Markteinführung im Jahr 1996 konnte sich kaum jemand vorstellen, dass selbst Terrassen- und Balkontüren ohne einen unteren Türanschlag abgedichtet werden können. „Doch unsere ALUMAT-Nullschwelle belegt seit nunmehr schon über 27 Jahren in immer mehr langzeitbewährten Einbaubeispielen, dass hinderliche und gefährliche Türanschläge technisch definitiv nicht mehr benötigt werden“, erklärt die Geschäftsführerin und betont, dass sogar in den Alpen und an der Ost- und Nordsee die Magnet-Nullschwelle absolut dicht sei, und das sogar in 2-flügligen Terrassen- und Balkontüren, selbst ohne zusätzliche Rinne und selbst ohne schützendes Vordach. „Heute können wir Prüfzeugnisse mit Extraklassen von bis zu E1200 vorweisen“, sagt Claudia Rager-Frey. Der Prüfwert E1200 besagt, dass der Schlagregen ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen direkt auf die Nullschwelle ohne Türanschlag mit einer Windstärke von bis zu 14 auftreffen kann und die Nullschwelle trotzdem dicht ist. Eine Abdichtungsleistung für eine Windstärke 14 ist viel höher als in Europa erforderlich. Die Windstärke 14 kommt nur noch auf einer Skala vor, die in Taiwan und auf dem chinesischen Festland Verwendung findet.
Reputation und Wirtschaftlichkeit durch Würde und Wertschätzung
Die Innovationskraft für die damals noch recht unbekannte Kaufbeurer Erfindung machte sich bezahlt. Heute zählt das Pflegeheim Wiltschka zu den ganz wenigen Nullschwellen-Pionieren in der Pflegeheim-Landschaft. Außerdem waren die Wiltschkas 2002 den gesetzlichen Anforderungen in Bayern weit voraus. Seit dem 27.07.2011 müssen stationäre Einrichtungen und ihre Anlagen entsprechend der DIN 18040 Teil 2 für Wohnungen (Ausgabe 2011) barrierefrei erreicht und genutzt werden können. Dies ist der bayerischen Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes (AVPfleWoqG) im § 2 „Bauliche Grundanforderungen“ zu entnehmen. Folglich sind in bayerischen Heimen seit diesem Zeitpunkt barrierefreie Nullschwellen ohne Türanschlagdichtung gefordert „Für diese Regelung gab es in Bayern eine 5-jährige Übergangsfrist“, berichtet Heimleiter Kraus. Da wir bereits 2002 ein Gebäude erbauen ließen, das für unsere Bewohnenden selbstständig und sicher nutzbar war, mussten wir unseren Altbau kaum nachbessern. Diese menschlich würdigende und wertschätzende Architektur aus 2002 erwirkte für uns als Pflegeheim einen beträchtlichen wirtschaftlichen Vorteil bei der gesetzlichen Einführung der DIN 18040-2 im Jahr 2011“, erklärt der Heimleiter Hans-Peter Kraus. Alle anderen Heime sind seit dem 27.07.2011 verpflichtet, allein im Bereich von Außentüren die sonst fast überall verbauten 1 – 2 cm hohen Türanschlagdichtungen kosten- und materialintensiv zurückzubauen und mit barrierefreien Nullschwellen nachzubessern.
Wichtig: Laut der bedeutenden Nullschwellen-Stellungnahme vom Deutschen Institut für Normung e. V. aus dem Jahr 2013 sind barrierefreie Nullschwellen nach der DIN-Norm für barrierefreies Bauen (DIN 18040-1 und -2) unabdingbar vorgeschrieben. Technische Gründe für 1 – 2 cm hohe Türanschlagdichtungen gibt es schon seit über 27 Jahren, seit der Markteinführung der Magnet-Nullschwelle, insbesondere im Neubau nicht mehr. https://www.die-frau-nullschwelle.de/die-nullschwellen-stellungnahme/
Der Artikel ist in der Ausgabe 02/2023 zu finden.