von Ulrike Jocham (Frau Nullschwelle®, www.die-Frau-Nullschwelle.de)
Wer durch die Tür tritt, soll sich sicher und willkommen fühlen – besonders in stationären Einrichtungen für ältere Menschen. Für Bewohnende, Pflegekräfte und Gäste sind barrierefreie und sturzpräventive Übergänge an Außentüren entscheidend: Sie verhindern Stürze, erleichtern den Alltag, fördern Selbstständigkeit und entlasten das Personal. Möglich ist dies mit barrierefreien Nullschwellen. Sie sind längst vorgeschrieben – u. a. von der DIN 18040-2 für barrierefreies Wohnen (siehe Nullschwellen-Stellungnahme) ebenso wie vom geforderten Sturzschutz in der Altenpflege. Die Technik der Magnet-Nullschwelle war dabei ihrer Zeit weit voraus. Sie zeigt bereits seit fast drei Jahrzehnten, wie das in der Praxis gelingt und verbindet höchste praxiserprobte Dichtheit mit echter Barrierefreiheit – im Neubau ebenso wie bei Sanierungen. Ob sanfter Regen oder heftiger Sturm: Wasser und Gefahren bleiben draußen und Sicherheit und Geborgenheit drinnen. Und das nicht nur im Labor: Zahlreiche Einbaubeispiele, multiprofessionell untersucht, belegen eindrucksvoll, dass diese Übergänge ohne festen Türanschlag auch nach 10, 15 und sogar 20 Jahren noch zuverlässig dicht sind – ein bislang einzigartiger Nachweis.
Die Herausforderung

Abb. 2: Renovierungsprofil mit integrierter Entwässerungslösung: Präzise angeordnete Schlitze leiten anfallendes Wasser zuverlässig nach außen. Je nach Einbausituation kann das Profil direkt auf dem Estrich oder – wie hier abgebildet – auf einem passenden Unterbau montiert werden. Wird der Boden außen bis zur Oberkante der Nullschwelle angehoben, entsteht auch im Bestand ein absolut kantenfreier Übergang. – Foto: Alumat Frey
Damit eine Außentür mit Drehflügel sich überhaupt öffnen und schließen lässt, braucht sie unten einen schmalen Luftspalt zwischen Türflügel und Boden. Ohne diesen Spalt würde der Türflügel über den Boden schleifen und blockieren. Dieser Luftspalt ist also auch heute noch unverzichtbar – für jede Tür. Früher wurde dieser notwendige Luftspalt mit einem festen, kantigen Türanschlag abgedichtet. Doch der blieb auch dann stehen, wenn die Tür offen war – eine gefährliche Stolperkante, die den Zugang erschwerte und für viele Nutzer ein Hindernis war. Die Magnet-Nullschwelle löst dieses Problem seit 1996 auf elegante Weise: mit beweglichen Magnetdichtungen. Im geschlossenen Zustand ziehen Magnete am Türflügel die Dichtungen nach oben und dichten den Spalt zuverlässig ab. Öffnet man die Tür, sinken die Dichtungen ins Bodenprofil zurück – der Durchgang bleibt barrierefrei. Wichtig ist hier die klare Unterscheidung: Die Dichtungsebene bleibt tatsächlich bei null Zentimetern, also bündig mit dem Bodenprofil. Der sichtbare Materialübergang zwischen Bodenprofil und Fußboden beträgt nur etwa 3 mm – abgerundet, abgeschrägt und so gestaltet, dass er sich sauber an den Bodenbelag anschließen lässt. Diese kaum spürbare Schräge sorgt für einen sauberen und sicheren Anschluss an den Boden – so unauffällig, dass man sie beim Überfahren selbst mit kleinen, harten Rädern kaum spürt. Dies haben Erprobungen im eingebauten Zustand mit einem Stehbrett und einer Person, die extrem empfindlich auf jegliche Erschütterungen reagiert, ergeben.
Der Luftspalt bleibt – die Barrierefreiheit gewinnt.
Die Lösung für den Neubau

Abb. 3: Wenn der Außenboden nicht auf das Niveau der Nullschwelle angehoben werden kann, ermöglichen Gelenkprofile einen kostengünstigen Höhenausgleich. – Abbildungen: Alumat Frey
Der Neubau bietet die besten Voraussetzungen, um diese barrierefreie Lösung von Anfang an optimal einzuplanen. Denn im Neubau kann die Magnet-Nullschwelle mit ihrer integrierten Rinne überall eingeplant werden. Im Vergleich zum Bestand gibt es nahezu unbegrenzte Gestaltungsspielräume für eine fachgerechte Umsetzung: Der Bodenaufbau kann frei gewählt, die Entwässerung ideal geplant, die Bauwerksabdichtung optimal ausgeführt und der Anschluss an das Außengelände passend vorbereitet werden.
Wichtig ist, dass Heimleitungen sowie Plan- und Bauverantwortliche sich frühzeitig und ausreichend informieren und die speziellen Anforderungen bereits in der Entwurfphase berücksichtigen. Nur so lassen sich alle Details sowie die erforderlichen Boden- und Bauwerksabdichtungsanschlüsse fachgerecht, nachhaltig und wirtschaftlich umsetzen. Werden barrierefreie Übergänge zwischen innen und außen zu spät eingeplant, drohen unnötige Kompromisslösungen, aufwendige Nachbesserungen und Mängel.
Einsparpotenzial mit hochwertiger Gestaltung und mehr Barrierefreiheit
Wenn der Neubau diese Chance nutzt, kann die Technik der Magnet-Nullschwelle ihre Vorteile voll entfalten – auch finanziell: Oft wird sie wie andere Übergänge mit einer zusätzlichen, kosten- und wartungsintensiven Entwässerungsrinne kombiniert. Doch bei professioneller Planung und Ausführung kann diese Rinne komplett eingespart werden. Denn die Magnet-Nullschwelle ist ein vorgefertigtes Element mit bereits integrierter Entwässerung. Selbst langzeiterprobte Einbaubeispiele in der Baupraxis zeigen eindeutig: Es funktioniert zuverlässig – auch ohne zusätzliche Rinne. Das hat nicht nur Kostenvorteile. Ohne sichtbare Rinne wirkt der Übergang deutlich hochwertiger und eleganter. Aufwendige Reinigungsarbeiten an Rinnen mit Bodenöffnungen, in denen sich Schmutz sammelt, entfallen ebenfalls vollständig. Die Praxis zeigt außerdem: Mit der Zeit senken sich zusätzliche Rinnen häufig ab – genau dort, wo eigentlich Barrierefreiheit geschaffen werden sollte, entstehen neue Kanten. Wer auf zusätzliche, angrenzende Rinnen verzichtet, spart nicht nur Kosten, sondern sorgt zugleich für eine hochwertige Optik und vermeidet von vornherein ein neues, unnötiges Barriererisiko.
Achtung vor Wassermärchen
Bis heute halten sich Behauptungen, wonach ohne Türanschlag Wasser ins Gebäude laufen solle oder bei Starkregen zumindest kleine 1 – 2 cm hohe Türanschläge notwendig seien. Doch die Fakten widerlegen diese Mythen längst. Die üblichen, bis heute immer noch verwendeten, 1 – 2 cm hohen Türanschläge erreichen, lt. dem in der Türen- und Fensterbranche bekannten „ift Rosenheim“, eine vier Klassen schlechtere Dichtheit (max. Klasse 5A) als die Magnet-Nullschwelle bereits 2001 (Klasse 9A lt. Prüfzeugnis) erreicht hat.
Es war einmal … das Märchen vom Wassereintritt
Lange hieß es, Außentüren bräuchten starre Türanschläge von bis zu 2 cm Höhe oder mehr, um Regen draußen zu halten. Doch laut „ift-Richtlinie FE 17/1“ (April 2016) erreichen solche Anschläge nur die Schlagregendichtheitsklasse 5A (200 Pascal). Spätestens bei Windstärke 5 (mäßiger Regen, starker Wind) endet das Märchen und das Wasser findet seinen Weg ins Gebäude.
Die Magnet-Nullschwelle schrieb schon 2001 eine andere Geschichte: 600 Pascal, Klasse 9A – vier Klassen besser. Das reicht, um selbst Windstärke 11 standzuhalten, bei der Dächer abgedeckt, Bäume entwurzelt und Fahrzeuge aus der Spur gedrückt werden.
Heute liegen die Werte sogar bei bis zu E 1200 – ein Schutz, der Wetterlagen trotzt, wie sie in Europa kaum vorkommen.
Moral der Geschichte: Maximale Sicherheit vor Wassereintritt – auch bei extremen Stürmen – ganz ohne starre, gefährliche Türanschläge.
Praxistests unter Extrembedingungen

Abb. 4: Diese zweiflügelige Tür ist seit über 10 Jahren dicht – ohne zusätzliche Rinne und ohne ausreichend großes Vordach. – Foto: Ulrike Jocham
Die Dichtewerte der Magnet-Nullschwelle sind dabei nicht nur im Labor nachgewiesen, sondern auch in zahlreichen, multiprofessionell untersuchten Einbauten belegt. Dank ihrer langen Einsatzzeit seit 1996 konnte die Technik in unterschiedlichsten realen Szenarien multiprofessionell geprüft werden: an Nord- und Ostsee und in den Alpen. Es wurden zweiflügelige Türen fachgerecht eingebaut, ohne zusätzliche Rinne und ohne ausreichend großes Vordach. Das Ergebnis zeigt: die Tür blieb absolut dicht – auch bei Sturm und nahezu waagerecht auftreffendem Schlagregen. Solche belegten Nachweise aus der Praxis sind neben Prüfzeugnissen aus dem Labor entscheidend, um Wasserschäden zu vermeiden, die in Alten- und Pflegeeinrichtungen nicht nur teuer, sondern auch eine enorme Belastung für Bewohnende und Personal darstellen würden. Ein besonders eindrucksvoller Praxistest: In einem Kindergarten staute sich nachts unbemerkt Wasser im Raum an — doch die Magnet-Nullschwelle hielt bei den dortigen zweiflügeligen Terrassentüren dicht. Der verantwortliche Tischler vor Ort bestätigte: „Das hätte keine andere Dichtung ausgehalten.“
Lösungen für bestehende Immobilien

Abb. 5: Obwohl Einbaubeispiele zeigen, dass bei fachgerechter Planung auf zusätzliche Rinnen verzichtet werden kann, werden diese in der Praxis weiterhin häufig eingesetzt. – Foto: Martin Raffeiner
Auch in älteren Gebäuden können Sie die Vorteile der Magnet-Nullschwelle nutzen und so starre, gefährliche Türanschläge an Außentüren dauerhaft beseitigen.
Voraussetzung: Der Niveauunterschied zwischen außen und innen beträgt maximal 3 cm. Das kann das Renovierungsprofil mit zusätzlichen Gelenklaschen ausgleichen.
Variante 1 – Einbau wie im Neubau: Ist unter der Türschwelle genügend Platz (5 – 7 cm), kann die Magnet-Nullschwelle genauso wie bei einem Neubau eingebaut werden (siehe Abbildung 1).
Variante 2 – Renovierungsprofil ohne Bodeneinbau: Fehlt dieser Platz (etwa wegen eines Stahlträgers) oder wäre der Umbau zu aufwendig, gibt es eine spezielle Renovierungslösung. Dieses Profil kann direkt auf den vorhandenen Boden gesetzt werden. Es benötigt keinen Bodeneinbau und lässt sich schnell und sauber umsetzen (siehe Abbildung 3).
Tipp für maximale Barrierefreiheit: Bei beiden Varianten entsteht der beste Komfort, wenn der Außenbelag bis auf das Niveau der Nullschwelle angehoben wird – so gibt es keinerlei Kante mehr (siehe Abbildung 1 und 2). Falls das nicht möglich ist, können im Altbau spezielle Gelenkprofile kleine Höhenunterschiede von bis zu rund 3 cm sowohl nach außen als auch nach innen ausgleichen (siehe Abbildung 3).
Prestigegewinn für Pflegeeinrichtungen
Beide Varianten ersetzen schon mehrere Jahrzehnte starre Türanschläge, die im geöffneten Zustand eine gefährliche Barriere und Stolperkante bilden. Noch immer werden innerhalb des barrierefreien Bauens 1 – 2 cm hohe Türanschläge verbaut – technisch längst überholt und für ältere Menschen hochriskant. Erfahrungen aus der Praxis zeigen: Wer mit dem Rollstuhl rückwärts darüberfährt, kann nach hinten kippen und mit dem Kopf aufschlagen. Menschen mit Fußheberschwäche bleiben hängen – Stürze sind vorprogrammiert. Gerade in der Altenhilfe hat Sturzprophylaxe höchste Priorität. Die Magnet-Nullschwelle bietet hier seit Jahrzehnten eine praxiserprobte Lösung: absolut dicht, völlig barrierefrei und damit ein Gewinn für die Altenpflege. Die häufig schweren Standardrollstühle in Pflegeheimen lassen sich ohne Kanten deutlich leichter bewegen – für Bewohnende, Pflegekräfte und Besuchende. Für Einrichtungen ist das nicht nur eine Investition in Sicherheit und Komfort, sondern auch ein klares Qualitätsmerkmal im Wettbewerb: Wer echte und nachhaltige Barrierefreiheit vorweisen kann, zeigt, dass er im Interesse seiner Bewohnenden und Mitarbeitenden handelt und setzt ein sichtbares Zeichen für gelebte Wertschätzung. Gleichzeitig steigert diese Lösung den langfristigen Wert der Immobilie, weil sie an einer sicherheitskritischen Stelle in der Altenpflege eine nachhaltig bewährte, zukunftsfähige und von Menschen mit unterschiedlichen Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen nutzbare Lösung bietet.
Dieser Artikel ist in der Ausgabe 02/2025 erschienen.





