Mit klaren Konzepten und Einfühlungsvermögen

St. Josef-Seniorenheim ist Kundenchampion

„St. Josef hat einen einzigartigen Charakter, der in dieser Form in Deutschland nicht noch einmal zu finden ist.“ So beschreibt Einrichtungsleiter Franz Hackl sein Caritas-Seniorenheim in Hauzenberg, einer 12.000-Einwohner-Gemeinde rund 20 Kilometer südöstlich von Passau. Allein im Umkreis von zehn Kilometern werben acht Einrichtungen um ältere Menschen. Als wichtigsten Wettbewerbsfaktor nennt Hackl die gute Ausstattung mit pflegerischen sowie hauswirtschaftlich und pädagogisch ausgebildeten Fachkräften, wie sie in derart ländlichen Regionen schwer zu finden seien.

[[wysiwyg_imageupload:653:]]Darüber hinaus zeichne sich die Einrichtung durch ein einmaliges Betreuungs- und Aktivierungskonzept aus, das sich am Krankheitsbild und der Biographie des Einzelnen orientiert. Hinzu kämen ein Pflegekonzept, ein Konzept zur Selbsthilfe aktiver Bewohner, ein Hauswirtschaftskonzept und ein Therapiekonzept mit Haustieren. Die moderne, mit rund 100 Mitarbeitern personell professionell ausgestattete Anlage bietet 120 Senioren ein Zuhause. „Wohnen, wie man selbst es wünscht“ – so Motto des Heims und das Credo seines Chefs. Darin sind die Bewohner nach Gesunden sowie den Pflegestufen 1, 2 und 3 in Betreuungs- und Aktivierungsgruppen eingeteilt: „Regeln gehören nun einmal zu unserer Einrichtung“. Hinzu kommen zwei Gruppen zur Betreuung Dementer – „Demente haben keine Regeln mehr“ – plus Einzelbetreuung für Dauerbettlägerige und Menschen, die an keinem Gruppenangebot teilnehmen möchten. Darüber hinaus hat ein der Einrichtung angeschlossener „Freiwilliger Förderverein Regenbogen“ eine voll ausgestattete Schreinerei eingerichtet, in der auf freiwilliger Basis gesunde Bewohner gemeinsam mit ehemaligen Schlaganfallpatienten Möbel zum Verkauf herstellen.

Permanent Verbesserungen realisieren

Hackl leitet das St. Josef-Seniorenheim zusammen mit fünf weiteren regionalen Caritas-Einrichtungen im Verbund. „Das Geheimnis von St. Josef liegt in immer frischen Ideen zur Aktivierung und Einbeziehung der Bewohner, die wir als Kunden bezeichnen.“ Eine repräsentative Befragung aus einem Pool von Bewohnern, deren Angehörigen und Betreuern hat ergeben, dass 60 Prozent von ihnen echte Fans sind. Das Erfolgsrezept für eine solche Fanquote resultiere vor allem „aus der tiefen Verwurzelung der Einrichtung in der Region und in der Entwicklung großer Konzepte zur ganzheitlichen Pflege und Betreuung älterer Menschen“. Ziel regelmäßiger Mitarbeiter- und Bewohnerbefragungen sei es, permanent Verbesserungen zu realisieren. Und das wurde erreicht, denn auf dieser Basis wurde St. Josef auf Anhieb zum besten Unternehmen im Wettbewerb um Deutschlands Kundenchampions in der Kategorie der Unternehmen mit 50 bis 499 Mitarbeitern gekürt. „St. Josef begeistert vor allem mit seiner Unternehmenskultur“, so die Jury aus Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) und forum! Marktforschung. Die Bewohner erfreuten sich größtmöglicher Zuwendung und Selbstbestimmung sowie eines „hervorragenden sozialen Miteinanders“. Dies sei in der Philosophie der Leitung und der Mitarbeiter verankert, die das Heim auf eine Art und Weise führten, wie sie es selbst im Alter erwarten würden.

Fans mit frischen Ideen fördern[[wysiwyg_imageupload:652:]]

Von besonderer Bedeutung seien die Aktivitäten des Förderkreises. Ziel sei es, die „Bewohner durch ehrenamtliche Tätigkeiten zu aktivieren und Begegnungsräume anzubieten“. Zu diesem Zweck wurden zehn Gruppen mit Schwerpunkten gebildet wie: Pfarrgemeinde, Feste und Feiern, Bewohner und Mitarbeiterinteressen, Öffentlichkeitsarbeit und Einnahmequellen. Dadurch bestehen gute Kontakte zu den lokalen Vereinen. Dieses Miteinander führe zu einer hohen Zufriedenheit sowohl der Bewohner als auch der Mitarbeiter. Das ehrenamtliche Engagement mit vier freiwilligen Stunden pro Mitglied und Jahr entlastet die Einrichtung und gibt den Bewohnern das Gefühl, sozial eingebunden zu sein.

„Sämtliche Konzepte sind im QM-Handbuch hinterlegt und somit jederzeit von jedem Mitarbeiter einzusehen“, bestätigt QMB Margot Paster. Um die Konzepte zu vertiefen, finden regelmäßig Klausuren statt, bei denen sichtbar wird, dass hier ein gelebtes Miteinander stattfindet. Gemeinschaftlichkeit kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass bei der Dienstplangestaltung die Frage, ob und wie Familie und Beruf in Einklang zu bringen sind, eine zentrale Bedeutung zukommt. Alles immer nach den Bedürfnissen der Bewohner.

Eine wichtige Rolle spiele die Mund-Propaganda in unserer Region, betont Hackl. „Vor allem die Mitglieder unseres Fördervereins, die zwischen 16 und 95 Jahre alt sind, transportieren positive Nachrichten über uns. Sie sind glaubwürdig, weil sie in unserer Gemeinde und Region verwurzelt sind und sich zu ihrem ehrenamtlichen Engagement bekennen.“ So seien auch die Medien inzwischen auf das Caritas-Seniorenheim aufmerksam geworden.

Stets offen für neue Vorschläge

Bei seinem täglichen Rundgang durch die Stationen stellt sich Hackl den Bewohnern mit ihren Fragen und Anregungen. Sein Büro wie auch er selbst sind stets „offen für neue Vorschläge“. Insbesondere von den Bewohnern kämen viele positive Vorschläge. So habe das Heim eine Sitzgruppe vor dem Haus zur Straße hin eingerichtet – auf Anregung von Bewohnern hin, die nicht allein im Hof der Anlage – dem „Garten der Sinne“ mit Kräutern und Gemüse, Brotbackofen, Brunnen und Kleintierbereich – die Welt erleben, sondern auch Kontakt zur Außenwelt herstellen wollten, wenn ihnen danach zumute sei.

Den Sieg als Kundenchampion bei den mittleren Unternehmen haben die Bewohner „sehr aufmerksam und stolz“ mitverfolgt. Auch Leitung und Belegschaft seien „sehr zufrieden“, als kleineres Unternehmen ganz oben gelandet zu sein. „Unsere Kunden sind der zentrale Punkt unseres Handelns. Mit dieser Spitzenplatzierung fühlen wir uns jetzt bestätigt“, ergänzt die QM-Beauftragte. Allen ist bewusst: Die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung und ein verständnisvolles Bemühen der Mitarbeiter um die Kunden müssen eine harmonische Einheit bilden.

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