Einsatz von Multisensorik bei Gehirnerkrankungen

Bei diversen Demezerkrankungen werden Teile des Gehirns befallen, welche die Denkfähigkeit, das Gedächtnis, Orientierungssinn und die Sprache beheimaten. Neben seelischen Folgen organisieren sich Patienten verstärkt nach äußeren Anreizen. Sie trinken beispielsweise ein Glas Wasser, wenn sie es sehen und nicht weil die Personen gelernt haben, zwei Liter pro Tag zu trinken.

Multisensorische Ansätze in der Pflege

Bedeutet dies für die Pflege, das Patienten nicht mehr zu aktivieren oder stimulieren sind und wie bringen wir sie dazu, zu essen oder zu lächeln? Mit diesen Fragestellungen setzt sich die Forschungsabteilung der Multisensorik von Air Creative auseinander. Das Wissen aus Marketing und „Neuromarketing“ nutzen die Initianten des Centers d’ambiance (CDA), um Inhalte auf die Pflege zu übertragen. Bei der Multisensorik wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch seine Handlungen und Emotionen zu über 95 Prozent nicht bewusst steuert oder injiziert. Studien aus dem Labor beweisen, dass unser Gehirn „der Herr im Hause ist“. Nicht der Blick oder das Hören ist das Wichtigste, sondern das Zusammenspiel aller auf uns einwirkenden Elemente. Die Mimik, der Geruch oder Wandfarben, das Unterbewusstsein wird ständig in dem Spiel der Sinne beeinflusst.

Wie können wir dieses Wissen in der Pflege demenzkranker Patienten und Bewohner einsetzen?

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Mit fortschreitender Erkrankung wird die Pflege immer aufwendiger. So muss der Ruf und Anreiz zum Essen durch eine tiefere Stimulation erfolgen. Es gibt viele Möglichkeiten, das emotionale Gemüt anzuregen. Gerüche können hier helfen. Versuche haben auch gezeigt, dass eine gleichzeitige kongruente Reizung der Sinne den größten Erfolg bringt, um den Patienten aus ihrer gewohnten Welt eine Zeitlang herauszuhelfen. Hier setzt das neu entwickelte multisensorische Konzept cda® „centre d’ambiance“ von Air Creative an. Basierend auf der Grundlage, Wohlfühlumgebungen für Menschen zu schaffen, die erlebt und nicht nur wahrgenommen werden, erhalten Sinne die gleichen Informationen in Form von Farben, Musik, Düfte und sogenannten „Touchpoints“. In der Entstehung eines einheitlichen Gesamtbilds liegt hier das Geheimnis der sinnesübergreifenden Kongruenz. Insbesondere negative Einflüsse, wie schlechte Luft, wirken sich stärker auf das Verhalten von Menschen aus, als alle positiven Einflüsse zusammen. Langjährige Aufzeichnungen in Pflegestationen zeigen, dass das Unterbewusstsein mit dem limbischen System eng mit den Duftreizen verbunden ist und das Wohlbefinden entscheidend mitprägt. Mit der Neutralisation von schlechten Gerüchen und dem Ausbringen von positiven Botenstoffen können zusätzlich auch krankheitsbedingte Symptome wie Stimmungsschwankungen, Aggressionen, Schlafstörungen oder Ess-Störungen positiv beeinflusst werden.

Multisensorik als Lernfach für das Pflegepersonal

Das Wissen über die kongruente Bespielung der Patienten kann von jedem Interessierten erlangt werden und dementsprechend genutzt. Die von Air Creative AG neu gegründete ASN – Akademie für sensuale und neuronale Bindung hat sich diesem Thema mit Seminaren über Basiswissen Multisensorik und Olfaktorik angenommen.

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